Squealer-Rocks.de CD-Review
Blackened - A Jester’s Tale

Genre: Metal
Review vom: 01.01.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Blackened. Bei diesem Bandnamen werden die Insider unter euch sicher aufschreien: „Halt, so heißt doch der Albumopener von Metallica’s ...AND JUSTICE FOR ALL Album.“ – Korrekt, aber mit Metallica haben die vier aus Kehl (rechts-rheinisch von Straßburg gelegen) eher weniger gemein. Wieso, weshalb und warum? – Read on!

Wenn man sich längere Zeit mit dem Album A JESTER’S TALE beschäftigt, stößt man auf folgende wesentliche Unterschiede zu Metallica:
1.) Die Texte sind eher den True Metal Themen zuzuordnen. z.B.: „Never Surrender“: „...Raise your swords the hammers high / A voice like thunder fills the sky / This is our destiny / So rise and follow me...“
2.) Die Kompositionen liegen zwar zwischen der Härte der älteren Metallica Alben (KILL EM ALL - ...AND JUSTICE FOR ALL) und den Melodien der Neunziger Scheiben (THE BLACK ALBUM und (RE)LOAD). Blackened orientieren sich aber an keiner bestimmten Metallica Ära. Einzig der Bay Thrash angelehnte Track „Hang Him Higher“ weist Parallelen zu alten Metallica Alben auf.

Wenn nicht Metallica, welche Truppen kann man dann mit Blackened verbinden?
Da fällt sofort der Name Blind Guardian. Wie die Krefelder verfügen auch Blackened über ein musikalisches Spektrum, das von Balladen („On The Edge“, „It’s Just Me“) bis hin zu echten Speed-Nummern („Never Surrender“, „Bear Me Dragon“) reicht. Es ist wirklich beeindruckend, wie es die Jungs auf ihrem zweiten Silberling schafften solch einen Umfang an unterschiedlicher Rock und Metal Stilistik zu komponieren.
Das war es aber auch schon an Blind Guardian Vergleichen, denn Blackened Sänger (und Gitarrist) Matthias Schwanz singt um einiges tiefer als der Kollege Hansi Kürsch, was jedoch nicht bedeutet, dass er nicht genauso gut singen kann.

Um so in etwa den Stil der vier zu beschreiben muss man teilweise richtig grübeln, was der Band natürlich weitere Pluspunkte – und mir Überstunden – beschert. Trotz alledem versuche ich dieses kleine Phänomen in Worte (in diesem Fall Bandnamen) zu fassen: Man nehme 100g Blind Guardian, 80g Iron Maiden und HammerFall, sowie zwei Teelöffel Metallica (jetzt kommen sie doch noch :-)) bzw. Manowar. Ich denke, so verstehen auch Außenstehende welch Klasse sich hinter Blackened versteckt.

Ob man nun das zweiteilige, im Heavy Metal verankerte „A Jester’s Tale“, die Halbballade „The Candle Burns“, oder die beiden 6-Minüter „Sleepless“ und „Still I Bleed“ anspielt, nichts aber auch gar nichts gibt es an den Liedern von A JESTER’S TALE auszusetzen. Da wird es auch schwer die Höhepunkte aufzuzählen - außer man nennt das gesamte Album. Heavy Metal auf ziemlich, ziemlich hohem Niveau nenne ich das.

Fazit: Einfach erstaunlich zu was Blackened auf ihrem zweiten richtigen Album im Stande sind. A JESTER’S TALE hört sich, wie aus einem Guß – ohne auch nur im Geringsten den Hörer zum gähnen zu bringen. Den Metal werden sie zwar nicht neue erfinden, aber erwartet das überhaupt irgendeiner von den vier Kehlern? Wer weiß, was da noch kommen kann? Ohne Frage, für mich stellt A JESTER’S TALE ein Ausnahmealbum dar, das wieder einmal unterstreicht, wie stark der deutsche Underground wirklich ist.

Tipp: Wer sich selbst ein Bild von A JESTER’S TALE machen will, der sollte schleunigst die Band-Homepage www.blackened.de besuchen. Dort gibt’s Samples der Songs und eine Vollversion des Unplugged Bonus-Tracks „It’s Just Me“.


Tracklist:
1. A Jester's Tale Part 1
2. A Jester's Tale Part 2
3. Even Angels Fail
4. Never Surrender
5. On The Edge
6. Hang Him Higher
7. Bear Me Dragon
8. The Candle Burns
9. Sleepless
10. Still I Bleed
11. It's Just Me
12. It's Just Me (unplugged)

Anspieltipps: A Jester’s Tale Part 1 + 2, Never Surrender, On The Edge, The Candle Burns

Band Line-Up:
Matthias Schwanz – Gesang, Gitarre
Jörg Truttenbach – Gitarre
David Baumann – Bass
Johannes Schumacher – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2001 – Revenge Be Mine
2001 – Tales From The Underworld (Blind Guardian Tribut)
2002 – Embrace The Pain
2003 – A Jester’s Tale

SQUEALER-ROCKS Links:

Blackened - A Jester’s Tale (CD-Review)

Blackened - Schutterwald, Bahnhof (Live-Review)

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