Squealer-Rocks.de CD-Review
Soulrelic - Love Is A Lie We Both Believed

Genre: Gothic Glam Rock
Review vom: 23.01.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



"Och, nöö! 'Ne Teenie Kapelle! Na, vielen Dank, Herr Chefredakteur!“ Solche Gedanken voller Unmut – und noch weitere nicht druckreife Formulierungen – durchrasten mein Prog und Metal verseuchtes Hirn beim Anblick des Covers von Soulrelics Debut Album. Da posen fünf stark geschminkte und trendig gestylte Milchbubis was das Zeug hält, und wirken wahlweise wie die Söhne von HIM oder die Väter einer vertonten Dummheit, die sich nach einer japanischen Absteige benennt.

Der erste akustische Eindruck – vorsichtshalber bei minimaler Lautstärke – bestätigt dann auch zunächst sämtliche Befürchtungen: Eingängige Gothic Riffs, schön beschauliches Geklimper und eine Eins Live Radio Kompatibilität mit dem Faktor tausend.
Und weit und breit kein Girlie in Sicht, dass mir die Arbeit abnehmen würde.
Also, ran an den Feind!

Und siehe da, nach dem ersten Kopfhörerdurchlauf in Männerlautstärke sieht die Geschichte schon ein bisschen anders aus.
Die Bubis können doch wahrhaftig rocken. Im Gegensatz zu den "Mannen“ um Ville Vallo klingen Soulrelic trotz zweifellos kalkuliertem Hitpotential wenig schwülstig und eigentlich selten Gothic like.
Sicher, die Trademarks der Szene Oberhäupter werden hier fein zelebriert, doch was die Scheibe besser macht als sie aussieht, ist die recht starke Rock Schlagseite. Hier eine Prise Sentenced und da eine Portion Lake of Tears machen dieses Album durchaus reizvoll.
Das ist es wohl, was die Band mit der Bezeichnung "Gothic Glam“ meint.

Den Musikern ist eine absolut fehlerfreie Leistung zu attestieren und vor allem Sänger Tommy macht einen ziemlich guten, weil untypischen Job. Seine ungewöhnliche Stimme gibt den Songs ordentlich Vielseitigkeit, auch wenn er bis zur nächsten Scheibe noch ein bisschen an seinem Englisch arbeiten sollte. Vergleichen möchte ich sein Organ mal mit dem Sänger von Nickelback oder Billy Idol, auch um in der (ungefähren) Schublade des Radio tauglichen Stoffs zu bleiben.
Die Produktion ist ebenfalls sauber und schön voluminös.

Unterm Strich bleibt ein Album, das von vorne bis hinten aus Hits besteht, sofort ins Ohr geht und Papis Tochter in Begeisterungsstürme versetzt – und gelegentlich wird der alte Herr wohl auch mal 'ne Runde mitrocken.
Nett!

Tracklist:
1. Hollow craving
2. Tears of Deceit
3. Dying Angels
4. Down on my Path
5. The Key
6. Kiss of a Saint
7. The Rain of Sorrow
8. Still breathing
9. It’s all so easy
10. Burned to Ashes

Line Up:
Tommy Suomala – Vocals
Antza Talaia – Guitar
Pecu Talala – Bass
Jay Hölli – Keyboards
Raymond Pohjola - Drums

DISCOGRAPHY:

2006 - Love is a lie we both believed

SQUEALER-ROCKS Links:

Soulrelic - Love Is A Lie We Both Believed (CD-Review)

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