Squealer-Rocks.de CD-Review
Ty Tabor - Rock Garden

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 31.08.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Inside Out



Ein knappes Jahr nach dem letzten King’s X Album "Ogre Tones“ gibt es bereits wieder eine Ladung texanischen, erdigen Groove Rock.
Zwar steht hier nur ein Drittel des kultigen Trios auf der Matte, allerdings muss man kein Verkaufsgenie sein, um Ty Tabor’s dritten Solo Output als fast lupenreines King’s X Machwerk an den Mann zu bringen. Natürlich gibt es Unterschiede zu Ty’s Stammcombo, natürlich klingt einiges anders; grundsätzlich werden aber der 99% der üblichen Zielgruppe angesprochen – und auch hochzufrieden sein.

Mr. Tybor bezeichnet mit "Rock Garden“ die Grünfläche vor seinem eigenen Haus, wo er sich durch den Wandel und die Schönheit der Flora inspirieren lässt und so manche spontane Jam - Session mit Freunden in der abendlichen Südstaaten Sonne zelebriert.
Zugegeben – eine recht ungewöhnliche Umschreibung seiner musikalischen Ergüsse, die der Mann hier von sich gibt.
Was sich zunächst wie Promo Geschwätz anhört, gewinnt jedoch spätestens beim dritten Durchlauf mit ein bisschen Vorstellungskraft enorm an Wahrheit.

Klar, ein knallharter Rocker wie der Opener "Ride“ wird nicht auf der Veranda mit Blick auf schöne Blumen gezockt. Der klingt mehr nach texanischer Bierkneipe und verstaubten Arbeitern.
Auch leicht angeproggte Groove Monster wie "I know what I’m missing“ oder "Afraid“ tönen eher wie ein verrauchter Club mit versifften Toiletten.
Und schwermütig / grungiges wie "Play“ lässt uns höchstens an einen Garten voll wucherndem Unkraut, als an ein „kleines tropisches Paradies“ (Tybor) denken.
King’s X in Reinkultur, also.

Der Vielfalt dieses Albums sei es aber gedankt, dass man sich nicht nur wegen des einleitenden Vogelgezwitschers bei "Beautiful Sky“ endlich in besagtem idyllischen Garten wieder findet.
Spätestens jetzt sehe ich sie vor mir: die Musiker, die vor dem Haus sitzen und darüber singen, wie faszinierend doch so vermeintlich einfache Dinge wie ein schöner Himmel sein können.
Bei einer Nummer wie "Wading in“, da sieht man in der Tat eine leuchtende Blumenwiese vorm imaginären Auge. Ein Stück, welches zudem gute Chancen hat, ein (amerikanischer) Radio Dauerbrenner zu werden und mal so nebenbei alle Post – Grunge und Möchtegern – Neil Youngs auf die hinteren Plätze verweist.
Gut die Hälfte der Scheibe kommt mit dieser Leichtigkeit daher, die irgendwo zwischen Tom Petty und den Beatles liegt.

Nun darüber zu diskutieren, wieviel King’s X in diesem Album steckt, wäre eigentlich Zeitverschwendung.
Selbstverständlich - und das ist doch eigentlich das Schöne an uns Rockfans – tun wir’s trotzdem!

Ich behaupte: der "Rock Garden“ ist besser als die "Ogre Tones“, weil vielseitiger.
Die Runde ist eröffnet.

Tracklist:
1. Ride
2. Stalker
3. I know what I’m missing
4. Afraid
5. Play
6. Beautiful Sky
7. She’s a Tree
8. Take it back
9. Wading in
10. Thankful
11. Pretty good

DISCOGRAPHY:

1997 - Naomi's Solar Pumpkin
1998 - Moonflower Lane
2002 - Safety
2006 - Rock Garden

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