Squealer-Rocks.de CD-Review
Gillan - Magic (Remastered)

Genre: Hard Rock
Review vom: 22.05.2007
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 07.05.2007
Label: Demon Music



1982 erscheint mit Magic das letzte Gillan Album und gleichzeitig auch das erfolgloseste und wohl uninteressanteste. Zwar sind mit "What's The Matter", "Demon Driver" und dem Stevie Wonder Cover "Living For The City" drei richtige Kracher vertreten, aber angesichts der allmächtig anwachsenden Konkurrenz von Bands wie Motörhead, Iron Maiden oder Saxon wirkte der typische Gillan Sound trotz der hervorragenden Produktion hoffnungslos überaltert. Und Songs wie "Long Gone", "Living A Lie" und "You're So Right" waren einfach zu poppig, was der Band gar nicht gut zu Gesicht stand. Da steckte eben kein Schwung mehr dahinter.

Etwas besser fallen dem gegenüber die Bonus Tracks aus, von denen es zwar mal wieder reichlich gibt, aber nicht unbedingt etwas neues, da alle schon auf einer früheren CD Ausgabe von Magic zu finden waren. "Smokestack Lightning" und "Helter Skelter" waren lediglich Überbleibsel aus der Magic Session, die es damals nicht auf das Album geschafft hatten. Die Coverversion des Beatles Klassikers klingt hier wesentlich lebendiger als jene von Mötley Crüe ein Jahr später.

Das wunderbar schön melancholisch klingende "Fiji" und das eher langweilige "Breaking Chains" dagegen waren bereits auf den den B Seiten der Single Auskoppelungen "Long Gone" und "Living For the City" zu finden. "Living For the City" war seinerzeit auch als Picture Single zu haben, von denen einige Fehlpressungen im Umlauf sind, welche anstelle von "Purple Sky" "Breaking Chains" enthalten.

Ian Gillan nahm 1988 mit dem ex Whitesnake Gitarristen Bernie Marsden und anderen Musikern eine Benefiz Single namens "South Africa" auf, die zusammen mit der Rückseite "John" jetzt zeitlich gesehen überhaupt nicht zu der CD paßt, aber eine äußerst willkommene Abwechslung darstellt. Das ist gut gemachte, radiotaugliche Rockmusik, die nur wenig mit dem typischen Gillan Material (egal ob Solo oder mit Purple) zu tun hat.

Wie oben bereits erwähnt, ist Magic das letzte Solo Album aus der Gillan'schen Schaffensphase vor der Deep Purple Reunion, welche knapp 18 Monate später erfolgte. Der letzte Auftritt findet am 17. Dezember 1982 in der Londoner Wembley Arena statt, bevor Big Ian seine Band kurzerhand auflöste und 4 Monate später zu Black Sabbath ging, was Bassist John McCoy und Drummer Mick Underwood ihm auch heute noch sehr übel nehmen.

Die Stimmbandprobleme, die Gillan während der UK Tour arg zu schaffen machten, wollten die beiden als Grund genauso wenig gelten lassen wie das Argument, daß ihrem Brötchengeber seine eigene Band mittlerweile zum Halse raushing. Eine unbestreitbare Tatsache war allerdings, daß Ende 1982 die Gillan Band nach ihrem kurzen, schnellen Erfolg ebenso schnell wieder vom Fenster weg war.

Fazit
Für einen Hardcore Fan wie mich ist Magic natürlich ein unverzichtbares Album, das eigentlich nur im CD Schrank steht, um diese Remastered Serie komplett zu haben. Es ist aus meiner Sicht immer besser als das, was Gillan heutzutage mit Deep Purple so verbricht, aber jemand, der mit seinen Solo Sachen nicht vertraut ist, investiert den Kaufpres von 12,99 Euro besser in andere Veröffentlichungen.

Line Up
Ian Gillan (v)
Colin Towns (k)*
John McCoy (b)*
Janick Gers (g)*
Mick Underwood (d)*

*außer der Tracks "South Africa" und "John"


Trackliste
01. What's The Matter
02. Caught In A Trap
03. Long Gone
04. Driving Me Wild
05. Bluesy Blue Sea
06. Living A Lie
07. Demon Driver
08. You're So Right
09. Living For The City
10. Demon Driver (reprise)

Bonus tracks:
01. Breaking Chains
02. Purple Sky
03. Fiji
04. Helter Skelter
05. Smokestack Lightning
06. South Africa
07. John
08. South Africa (extended "12" Version)

DISCOGRAPHY:

1978 - Gillan
1979 - Mr. Universe
1980 - Glory Road
1981 - Future Shock
1981 - Double Trouble
1982 - Magic


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