Squealer-Rocks.de CD-Review
Led Zeppelin - I

Genre: Hard Rock
Review vom: 10.06.2007
Redakteur: Mattes
Veröffentlichung: 1969
Label:



Es war damals Winter, am 12. Januar 1969, aber wem beim Hören dieser Götterscheibe, damals noch schwarz und ziemlich groß, nicht richtig warm ums Herz und anderen Gliedmaßen geworden ist, der hatte entweder nicht richtig hingehört oder war taub.

Schon damals irgendwie ziemlich nah am Metal, nur waren Led Zeppelin einfach zehn Jahre früher als Maiden mit ihrer ersten Veröffentlichung am Start!

Heute, um viertel nach Acht, am achten Juni (blauer Himmel, Sonnenschein und die Vögel zwitschern) im Jahre des Herrn Zweitausendundsieben, durchschneiden der Gitarrensound von Jimmy Page wie ein Skalpell und die hohe Stimme von Robert Plant die klare Morgenluft. Es sind verdammt noch mal andere Zeiten, aber Good times bad times und Babe I´m gonna leave you als Aufwecker krachen auch heute noch. Damals haben sie eingeschlagen wie eine Bombe und vermutlich kamen Led Zeppelin wirklich von einem anderen Stern, neben John Paul Jones am Bass und den Keybords, vor allem auch der Schlagzeuger John Bonham, angeblich später das Vorbild für die Figur des schlagzeugspielenden Tiers in der Muppet-Show. Die bluesigen, langsamen Stücke wie You shock me und Dazed and confuse sind herausragend (hör ich regelmäßig, schon seit ich mir die Platte damals gekauft habe, sagen wir mal so Mitte der 70er). Vor allem der wütende Gesang von Robert Plant treibt diese jeweils sechseinhalb Minuten dauernden Stücke an und macht sie so zu Meilensteinen, die man einfach lieben muss! Basta!

Your time is gonna come ist dagegen vergleichsweise ruhig und auch langsam, und Robert Plant scheint sich auch wieder eingekriegt zu haben. Einfach nett!

Okay, jetzt kommt Black Mountain Side, wohl eine folkloristische Hommage an die ganzen Hippies, die nach Indien in irgendein Ashram gegangen sind und sich mit regenrohrgroßen Tüten ins Nirwana gekifft haben: nur akustische Gitarre und ein gewisser Viram Jasani an den Tabla Drums, so trommeln und schremmeln sie sich durch dieses Instrumental; passt in die Zeit, aber mir nicht, ist zum Glück aber ziemlich kurz!

Apropos: bevor ich die letzten drei Songs mit meiner unmaßgeblichen Meinung überziehe, ein paar Worte zu den Texten. So gut die Mucke noch immer rüberkommt, die Texte kannste voll in die Tonne kloppen. Meine Fresse, nur Probleme mit Weibern, einfältig, infantil, postpubertär (Dagegen ist David Coverdale ein Literat). Echt die Härte: „die Seele einer Frau wurde in der Hölle (below) gemacht“(Dazed and confused), „Whoops! Oh no-yeah well I did it again“(How many more times). Aha! Heiliger! Kann man aber toll mitsingen!

Ende der Durchsage!

Aber die Musik macht das alles wieder wett, denn jetzt kommt Communikation breakdown, ein echter Kracher, kurz und knackig, der kommt auf den Punkt! Mit I can`t quit you Baby wirds dann gaaanz laaangsaaam und bluesig und zum Ende hin ein wenig lauter: perfekt für einen Klammerblues und den Trick mit der Banane in der Hose, capice?

Krönender Abschluss eines fast perfekten Album bildet How many more times, dass alle Vorzüge und Kennzeichen der anderen Songs in sich vereint. Dafür nehmen sich die Debütanten aber dann auch richtig Zeit, und selbst mit achteinhalb Minuten ist der Song nicht zu lang.

Für Led Zeppelin I gibts demzufolge nur ein insgesamt nur ein Statement: erstklassig!

DISCOGRAPHY:

1969 - Led Zeppelin
1969 - Led Zeppelin II
1970 - Led Zeppelin III
1971 - Led Zeppelin IV
1973 - Houses Of The Holy
1975 - Physical Graffiti
1976 - Presence
1976 - The Song Remains The Same
1979 - In Through The Outdoor
1982 - Coda
2007 - Mothership (Doppel-CD, Best Of)
2007 - The Song Remains The Same (Soundtrack)
2007 - The Song Remains The Same (DVD)


SQUEALER-ROCKS Links:

Led Zeppelin - I (CD-Review)
Led Zeppelin - Mothership (CD-Review)
Led Zeppelin - The Song Remains The Same (Soundtrack) (CD-Review)

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