 Soul Doctor - Blood Runs Cold
Genre:
Hard Rock Review vom: 16.10.2007 Redakteur: Eric Veröffentlichung: bereits veröffentlicht Label: Metal Heaven Im Vergleich zum höchst erfreulichen Vorgänger „For A Fistful Of Dollars“ bewegt sich der deutsche Vierer aber auch keinen Millimeter nach vorn, jedenfalls stilistisch, und ganz ehrlich: Alles andere wäre eine Enttäuschung gewesen. „Blood Runs Cold“ setzt genau da an, wo der Vorgänger aufhörte, namentlich bei abwechslungsreichem und hochklassigen hartem Rock, der zwar Made In Germany ist, aber mit keinem Ton danach klingt. Im Gegenteil: Beim mitreißenden Opener „Blood Runs Cold“ geben sich Cinderella und AC/DC ein Stelldichein, während die bluesigen Whitesnake-Anleihen bei „Temptation“ schon beim ersten Durchlauf nicht zu überhören sind. Die großartige Ballade „The Ocean“ darf dann gar als lupenreine Hommage an Led Zeppelin verstanden werden. Da tut es der Begeisterung auch keinen Abbruch, dass der Refrain des Titelsongs schon in den 80ern bei der Roxx Gang unter dem Titel „Scratch My Back“ Verwendung fand.
Soul Doctor deshalb als Kopie der oben genannten Bands abzutun hieße allerdings die Band zu unterschätzen. Nicht zuletzt, weil Frontmann Tommy Heart stimmlich irgendwo bei Steve Lee von Gotthard und Coverdale zu Hause ist (und zwar als Miteigentümer, nicht als Untermieter) tönen die Nummern zwangsläufig in diese Richtung, aber der Vierer hat locker das Niveau, eine eigene Duftmarke zu setzen. Lassen wir die doch sehr 80er-lastige Ballade „Justine“ mal außen vor, bleiben immerhin noch neun Treffer und einige echte Perlen. „F.A.F.O.D.“ beispielsweise mit seinen sleazigen Gitarren, das AOR-Lehrstück „Revolution“ oder die bereits genannte Überballade „The Ocean“.
Bleibt als Fazit: Es brechen harte Tage an für Fans des melodischen und des harten Rocks. Ich verrate nicht zuviel, wenn ich mit den neuen Alben von Jaded Heart, Shylock und insbesondere House Of Shakira must-haves in Aussicht stelle, die euren Geldbeutel hart strapazieren werden. Was soll’s, billiges Bier macht auch besoffen und warme Mahlzeiten sind ohnehin nicht Metal. Soul Doctor jedenfalls sollten darunter nicht leiden, Genre-Fans sollten auf jeden Fall einen Versuch wagen.
Tracklist:
1. Blood Runs Cold
2. Temptation
3. Laugh In The Face Of Danger
4. F.A.F.O.D.
5. Touch Of Love
6. The Ocean
7. The Lie
8. Revolution
9. Justine
10. Mr. Youngblood
Lineup:
Tommy Heart (vocals)
Chris Lyne (guitars)
Jogy Rautenberg (bass)
Michael Wolpers (drums)
DISCOGRAPHY:
2001 - Soul Doctor
2002 - Systems Go Wild
2005 - For A Fistful Of Dollars
2007 - Blood Runs Cold
2008 - That's Live
2009 - Way Back To The Bone
SQUEALER-ROCKS Links:
Soul Doctor - For A Fistful Of Dollars (CD-Review) Soul Doctor - Blood Runs Cold (CD-Review) Soul Doctor - That's Live! (CD-Review) Soul Doctor - Way Back To The Bone (CD-Review)
Chris Lyne von Soul Doctor (Interview)
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