 Soul Doctor - For A Fistful Of Dollars
Genre:
Hard Rock
Review vom: 05.12.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Soul Doctor erbringen den Beweis, dass es nicht viel braucht, um eine geile Hardrock-Scheibe einzutüten. Ein Frontmann mit internationalem Niveau, eine pumpende und groovende Rhythmus-Section und ein Songwriting unter Missachtung sämtlicher musikalischer Tendenzen der letzten Jahre - fertig ist die Rock'n'Roll-Vollbedienung.
Jaja, die Kollegen lästern lautstark, tausendmal gehört, nix Neues, null Innovation. Und wie Recht sie haben! Die 10 Nummern von "A Fistful Of Dollars" liegen stilistisch irgendwo zwischen AC/DC, Krokus, den glorreichen Cinderella und den frühen Bonfire. Soll heißen: Ein Riff, ein Refrain, ein Duzz-Dazz-Schlagzeug und ab geht's durch die Mitte. Dass mit Tommy Heart einer der zweifellos besten Shouter aus deutschen Landen am Mikro steht ist sicher nicht zum Schaden der Band, bringt der Mann die bluesigen Nummern doch perfekt auf den Punkt. So klingt "Under Your Skin", einer der geilsten Songs der Scheibe, nicht nur deswegen nach AC/DC, weil die Jungs kackfrech den Background-Gesang von "Thunderstruck" geklaut haben. Überhaupt, an diesem dreckigen Hintergrund-Gesinge haben die Doctors offenbar richtig Spaß, gut nachzuhören beim lässigen Groover "The Trigger", auch wenn die Bläser-Einsätze aus der Konserve sicher nicht jedermanns Sache sind. (Edit: Gitarrist Chris Lyne hat mich freundlich darauf hingewiesen, dass die Bläser mitnichten vom Band kommen - sorry dafür!)
Mit "Remember" gibt's die obligatorische Ballade, die nun mal auf jede traditionsfeste Hardrock-Scheibe gehört wie die Butter bei die Fische (ähem ...). Egal, die Nummer zeigt jedenfalls eindrucksvoll, welch großartiger Sänger Tommy Heart ist, auch wenn ich persönlich lieber weiter drücke ... aus gutem Grund, lauert doch mit "Where Do We Go" mein persönliches Highlight der Scheibe direkt dahinter, um dich anzuspringen und sich in den Lauschlappen festzukrallen. Ein schleppender Groove, akustische Gitarren schrammeln mit Deep Purple-Gedächtnisorgeln um die Wette, ein packender Refrain - Tradition kann so was schönes sein!
Erwähnen wir noch den Lagerfeuer-Rausschmeißer "Cheap Down'n' Nasty" und kommen zum Fazit: Nein, auf der Suche nach dem Innovations-Highlight des Jahres werdet ihr bei den 4 Doctors ganz sicher nicht fündig werden. Wenn euch das Herz allerdings aufgeht bei Namen wie AC/DC, Gotthard oder Cinderella, dann könnt ihr blind zugreifen, denn Soul Doctor verstehen zweifellos ihr Handwerk und legen mit "For A Fistful Of Dollars" ein im besten Sinne "einfaches" Hardrock-Album vor.
Tracklist:
01. Eatin' On Me
02. Best Way To Fade
03. Under Your Skin
04. Remember
05. Where Do We Go
06. Ten Seconds Of Love
07. She's Mine
08. The Trigger (Goin' Downhill)
09. Give Me A Ride (The Ride)
10. Cheap Down'n' Nasty
VÖ: 5. Dezember 2005
Lineup:
Tommy Heart (v)
Chris Lyne (g)
Mario B. (d)
Jogy Rautenberg (b)
DISCOGRAPHY:
2001 - Soul Doctor
2002 - Systems Go Wild
2005 - For A Fistful Of Dollars
2007 - Blood Runs Cold
2008 - That's Live
2009 - Way Back To The Bone
SQUEALER-ROCKS Links:
Soul Doctor - For A Fistful Of Dollars (CD-Review)
Soul Doctor - Blood Runs Cold (CD-Review)
Soul Doctor - That's Live! (CD-Review)
Soul Doctor - Way Back To The Bone (CD-Review)
Chris Lyne von Soul Doctor (Interview)
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