Squealer-Rocks.de CD-Review
Bassinvaders - Hellbassbeaters

Genre: Power / Thrash / Melodic Metal
Review vom: 30.01.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 25.01.2008
Label: Frontiers Records



Markus Grosskopf darf wohl ohne Übertreibung als Urgestein bezeichnet werden; als Einer, der den Metal der letzten 20 Jahre maßgeblich mitgeprägt hat. Eigentlich also höchste Zeit, dass der Helloween Bassist mal eine Solo Scheibe veröffentlicht. Was der sympathische Hamburger jedoch nun hier vorlegt, ist mutig, verwegen und absolut ungewöhnlich. Aus einer Bierlaune heraus hat der hanseatische Hüne seine Idee verwirklicht, ein Album nur mit Bassisten aufzunehmen. Ohne Gitarren. Ich wiederhole: OHNE KLAMPFEN! Geht das, funktioniert das? Simple Antwort: JAU!!

Die erste Überraschung gibt’s direkt beim ersten Durchlauf: Unter den 14 Songs befindet sich kein einziges Instrumental! Keine pseudo – intellektuellen Frickeleien! „Hellbassbeaters“ ist ein lupenreines Metal Album, das locker – leicht ins Ohr fliesst und zudem überaus vielseitig ist.
Der Facettenreichtum begründet sich nicht zuletzt durch die unterschiedliche musikalische Herkunft von Großkopfs Mannschaft, womit uns bereits das zweite Überraschungs - Ei präsentiert wird:
Die Geschichte ist, streng genommen, nämlich gar kein reines Solo Album.
Neben unzähligen Gästen aus der heimischen und internationalen Bass Szene (u.a. Billy Sheehan, Dennis Ward, Marco Mendoza, Joey Vera, Rudy Sarzo, Dirk Schlächter) besteht das Rumpfteam aus den führenden singenden Bassisten der teutonischen Szene, als da wären: Tom Angelripper (Sodom), Schmier (Destruction) und Peavy Wagner (Rage).

Schon bei den beiden saustarken, von Peavey gesungenen, Nummern „Far Too Late“ und „Romance In Black“ drängt sich der Gedanke an Rage nicht nur wegen Mr. Wagners unverkennbarem Gesang auf. Auch die Melodien in ihrem Charakter riechen meilenweit nach der Band. Die Lösung hierbei ist so simpel wie erstaunlich: Die Herren haben die von ihnen eingesungenen Stücke auch selbst komponiert.
Also nur logisch, dass Tracks wie das von Tom Angelripper eingerumpelte „Godless Gods“ kultig wie Sodom pur tönen und eine bedrohliche Thrash Granate mit dem passenden Titel „Armageddon“ auch auf einem Destruction Album kaum aus der brutalen Reihe tanzen dürfte.

Natürlich hat Initiator Grosskopf auch eine schöne Stange Songs im Alleingang verfasst, die er jedoch nicht selbst singt, sondern den Job am Mikro an Apollo Papathanasio (u.a. Time Requiem, Firewind), Jesper Blinzer (D.A.D.) und J.C. (wer immer das sein mag) abgetreten hat.
Das dabei Dinger wie „Boiling Blood“ auch mal gerne an Helloween erinnern, dürfte auf der Hand liegen.
Fast schon exotisch mutet das obercoole „The Asshole Song“ an. Eine punkig - rotzige Abfahrt mit ordentlich Motörhead / KISS - Flair und einem witzigen, swingenden Mittelteil.
In Sachen Coolness setzt der Bonus Track (zur Abwechslung diesmal nur auf der europäischen Version) „To Hell and Back“ noch einen drauf! Eine rockig - sleazige Guns'n' Roses / Rose Tattoo Gedächtnis Nummer mit weiblichem Background – Gesang. Macht Rieeeeeesenspaß, das Teil!
Eigentlich erwartungsgemäß, dass es auch einen ollen Helloween Klopper in der Bass Version zu hören gibt. Des Meisters Wahl fiel hier auf den „Keeper...2“ Opener „Eagle Fly Free“.
Nun, ja – als Gag in Ordnung. Wobei es hierbei nicht das Fehlen der Sechssaitigen ist, das die Begeisterung in Grenzen hält. Für jemanden wie mich, der diesen Song seit 20 Jahren auf jeder anständigen Party mitbrüllt, ist jede Fassung ohne Michael Kiske am Gesang ein Sakrileg.
Doch lassen wir das...

„Hellbassbeaters“ ist ein gelungenes Experiment, das erfreulich wenig experimentell klingt. Sicher, hier und da würde man gerne mal hören, wie die Stücke im „Normalgewand“ tönen. Durch die Stärke der einzelnen Songs lässt sich der Verlust jedoch locker verschmerzen.
Von daher, alle Daumen hoch für Markus und seine Bassinvaders.
Fortsetzung ausdrücklich erwünscht!

Tracklist:
1. Awakening the Bass Machine
2. We Live
3. Armageddon
4. Romance In Black
5. Godless Gods
6. Empty Memories (Breaking Free)
7. Boiling Blood
8. Far Too Late
9. The Asshole Song
10. Dead From the Eyes Down
11. Razorblade Romance
12. Voices
13. Eagles Fly Free (HELLOWEEN cover)
14. To Hell And Back (bonus track for Europe)

DISCOGRAPHY:

2008 - Hellbassbeaters

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Bassinvaders - Hellbassbeaters (CD-Review)

Markus Grosskopf von Bassinvaders (Interview)
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