Squealer-Rocks.de CD-Review
Divinefire - Farewell

Genre: (Progressive) Power Metal
Review vom: 27.06.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 20.06.2008
Label: CM Sweden (Rivel Records)



Oh , Mann – das sind wohl die ersten Anzeichen des einsetzenden Greisentums, wenn man das Gefühl hat, etwas entwickelt sich, ohne das man es mitbekommt und man sich plötzlich mit dem Ergebnis konfrontiert sieht. So erging es mir nämlich beim ersten Hören der neuen Divinefire Scheibe. Meine erste und einzige Begegnung mit diesem Projekt war das Debut „Glory Thy Name“ vor gut 3 Jahren. Ein nettes Metal Scheibchen mit ordentlich Tralala Melodien, aber irgendwie ein bisschen zu stereotyp und steril. Nun liegt mit „Farewell“ bereits das vierte Album vor und ich traue meinen Ohren kaum! Man könnte hier schon fast von einer anderen Band sprechen.

OK, ist natürlich übertrieben, aber die Veränderungen im Sound der Schweden sind echt massiv.
Die erste Umstellung betrifft zunächst aber mal nicht die Mucke, sondern Sänger, Labelchef und Oberhaupt der christlichen Metal Szene in Skandinavien, Christian Rivel himself. Der heisst nämlich nicht mehr Rivel, sondern Liljegren, was den Schluss zulässt, dass Rivel ein Künstlername war oder der Gute geheiratet und den Namen seiner Gemahlin angenommen hat (kommt schon, so ein bisschen Klatsch &Tratsch muss doch auch mal drin sein).

Zwar sind die markantesten Merkmale, die hymnischen Refrains und die symphonische Breite, noch da, doch ansonsten beweisen Divinefire, dass der Begriff Weiterentwicklung nicht nur eine Promo - Floskel sein muss.
Zunächst mal hat man in punkto Härte mindestens drei Gänge hochgeschaltet. Aus Melodic Metal wurde Power Metal mit leicht progressivem Anstrich und die Ausflüge in extreme Gefilde sind wesentlich ausufernder als 2005. Mittlerweile werden schon mal komplette Strophen mit Growls und Blastbeats geboten. Ich bin beileibe kein Freund derartig extremer Sachen, aber hier wirkt die Geschichte enorm reizvoll, weil jedem Brutalo - Part stets eine hymnische Harmonie zum Niederknien folgt (ausserdem finde ich es richtig toll, dass man sich nicht als Panda Bär verkleiden und norwegische Bäume anbeten muss, um richtig böse zu klingen, sondern stattdessen christliche Lyrics grunzt).

Neben der Vielseitigkeit (Wahnsinn, wie viel Elemente man in einen 4 Minuten Song packen kann) und den grandiosen Melodien ist es die hohe Dichte an tollen Details, die bei den ersten Durchläufen aufgrund der mitreissenden Refrains etwas untergehen könnte, die „Farewell“ so faszinierend macht.
Hier und da mal eine Kapriole am Keyboard, fast versteckte Breaks und nicht zu vergessen, die tolle Arbeit an den Saiten und den Drums. Abgerundet wird das Ganze durch eine grandiose Produktion, so dass man es hier von einem sehr, sehr starken Album mit Ambitionen zum Klassiker zu tun hat.
Einziger Minuspunkt, bzw. Wermutstropfen ist die Tatsache, das der Titel „Farewell“ wörtlich zu nehmen ist und Divinefire nun Schluss machen wollen. Andererseits: mit einem derartigen Paukenschlag abzutreten ist nicht vielen Bands vergönnt.

Tracklist:
01.Calling The World
02. Unity
03. You Will Never Walk Away
04. Pass The Flame
05. Grow And Follow
06. My Roots Are Strong In You
07. King Of Kings
08. Heal Me
09. Farewell

Line Up:
Christian Rivel – Vocals
Jani Stefanovic – Drums, Guitar, Vocals
Andreas Olsson - Bass

DISCOGRAPHY:

2005 - Glory Thy Name
2005 - Hero
2006 -Into A New Dimension
2008 - Farewell

SQUEALER-ROCKS Links:

Divinefire - Glory Thy Name (CD-Review)
Divinefire - Farewell (CD-Review)

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