 Randale - Der Hardrockhase Harald
Genre:
Rock
Review vom: 25.08.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Newtone
Keine Ahnung, wie viele Scheiben ich in den letzten Jahren besprechen durfte, ein paar Hundert waren's in jedem Fall. Sowas wie Randale ist mir allerdings noch nicht untergekommen. Klingt der Bandname Randale noch rock-tauglich, schaut man spätestens beim Albumtitel „Der Hardrockhase Harald“ doch mal genauer hin.
Was auf den ersten Blick nach Verarsche aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als höchst engagiertes und gelungenes Projekt. Randale ist eine Rockband für Kinder, die nach „Tierparklieder aus Olderdissen“, „Kinderparty am Wackelpeter“ und „Randale unterm Weihnachtsbaum“ nun bereits ihren dritten Longplayer vorlegen.
Olderdissen, für die nicht-Eingeborenen, ist der Heimat-Tierpark in Bielefeld, zu dem die Einwohner offensichtlich einen ganz besonderen Bezug pflegen. Dementsprechend dreht sich bei dem rockenden Hasen auch thematisch alles um die Bewohner dieses Parks, von Anton dem Meerschweinchen über Otto, den Fischotter bis zum titelgebenden Hasen.
Wer sich nun nach dem Lesen dieser Zeilen Tralala-Nerventötfutter im Stile von Rolf Zuchowski vorstellt, könnte falscher nicht liegen. Wenn der Vierer bei „Das ist Liebe“ vom Frosch Horst singt, der sich unglücklich in einen Storch verliebt oder beim Titelsong den hart rockenden Hasen mit einem mächtigen Riff durch die Botanik hoppeln lässt, dann ist das zwar kindgerecht, aber ganz sicher alles andere als kindisch. Randale verpacken ihre Botschaften, gerichtet an den Nachwuchs, aber alles andere als dümmlich-simpel, in richtige und gute Rock-Songs. Sinn für Humor beweisen die Männer noch dazu, nachzuhören an den verschiedenen Versionen von „Otto der Fischotter“, die schließlich in einer Petry-Gedächtnis-Disco-Version enden: Otto der Fischotter aus Ottersted bei BREMEN BREMEN, der ist ein bisschen dämlich, dafür muss er sich nicht SCHÄMEN SCHÄMEN.
Inhaltlich verpacken Randale Botschaften von Toleranz und songgewordene, lehrreiche Unterrichtseinheiten in simple, kindgerechte und dennoch packende Songs zwischen Blues, Punk und Rock, die sich wohltuend abheben von der üblichen Kinder-Beschallung. Und wenn sich die Eselkinder beschweren: „Die Eselkinder sehen das nun wirklich gar nicht ein, Mama, das ist Rockmusik, die muss doch lauter sein“, werden sich nicht nur die Kleinen wiedererkennen ...
An's Ende haben die Männer mit „Das Kuschellied“ noch eine echte Balladen-Perle gepackt. Eine wunderschöne Gänsehautnummer, geschrieben auch, aber ganz sicher nicht nur für Kinder. So bleibt am Ende des Tages eine Scheibe, mit der die nachwuchsgeschlagenen Rocker unter uns ihren kleinen Menschen eine echte Freude machen und sie, quasi als positiver Nebenffekt, altersgerecht an richtige Mucke heranführen. Tolle Sache!
Tracklist:
1.Aus Olderdissen kommen wir
2.Hochland Melodie
3.Futternapf Pogo
4.Das ist Liebe
5.Der Hardrockhase Harald
6.Fli-Fla-Fledermaus
7.Der kleine Luchs
8.Mama Lauter
9.Storchenwalzer
10.Guten Apptetit
11.Otto Fischotter
12.Vogel verschluckt
13.Das Kuschellied
Lineup:
Jochen Vahle (vocals)
Marc Jürgen (guitar)
Christian Keller (bass)
Garrelt Riepelmeier (drums)
DISCOGRAPHY:
- Tierparklieder aus Olderidssen
- Kinderparty am Wackelpeter
- Randale unterm Weihnachtsbaum
2008 - Der Hardrockhase Harald
2010 - Hasentotenkopfpiraten
SQUEALER-ROCKS Links:
Randale - Der Hardrockhase Harald (CD-Review)
Randale - Hasentotenkopfpiraten (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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