Squealer-Rocks.de CD-Review
Herman Frank - Loyal To None

Genre: Power Metal
Review vom: 14.02.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 27.02.2009
Label: Metal Heaven



Respekt, Herr Frank. R-E-S-P-E-K-T!!
Das der norddeutsche Szene - Veteran kein schlechtes Album vom Stapel lassen würde, war ja zu erwarten. Eine solche Bombe allerdings, die zudem das Novum zur Folge hat, gleich von mehreren Squealer - Rocks Redakteuren zur Scheibe des Monats Februar gekürt zu werden, lässt mich doch einigermaßen fassungslos und fast schon paralysiert unterm Kopfhörer zurück.
Also mal ganz sachte wieder die Fassung gewinnen und auf zum Versuch die CD zu beschreiben, ohne ein Arsenal an militärischen Vokabeln zu verschießen.

Wem der Name Herman Frank nichts sagt, dem sei erklärt, dass der Gitarrist bei den beiden wohl besten Accept Alben, „Restless And Wild“ und „Balls To the Wall“, zum Line - Up der Metal Legende gehörte und schließlich Mastermind der beinahe ebenso genialen Victory war. Zudem wandelte er auf sleazigen Pfaden mit der Truppe Moon'Doc und hat als Produzent mit solch illustren Namen wie Rose Tattoo, Molly Hatchet, Holy Mother oder Messiah's Kiss gearbeitet.
Doch gerade all diese Referenzen schrauben die Erwartungshaltung bei der hörenden Schar in astronomische Höhen und das Risiko die Massen zu enttäuschen, ist zweifelsohne riesig.

Allerdings zeigt bereits die Double Bass - Hymne (an den Kesseln sitzt übrigens Stefan Schwarzmann) „Moon II“ zu Beginn, wie man ein solches Risiko sicher umgeht: man erfüllt ganz einfach die Erwartungen und zeigt der skeptischen Welt, wo der Hammer in Hannover hängt!
Nee, Leute – besser kann melodischen Power Metal nun wirklich nicht machen.
Das folgende „7 Stars“ haut in die selbe Kerbe und wieder stimmt alles:
Melodien zum Sterben, Soli von einem anderen Stern und dazu Jiotis Parachidis. Der Sänger brillierte bereits als Victory Frontman und seine Stimme erinnert mich des Öfteren an Ron Keel.
Allerdings könnte man dem Burschen auch leichte DIO Ähnlichkeiten attestieren und selbst rauchig – bluesige Passagen liegen dem Stimmwunder. Herrlich!!

So - wo waren wir stehen geblieben? Ach, ja – der dritte Song „Father Buries Son“ geht auch in die Power Metal Ecke und ist, auch wenn's langweilig wird, eine Bombe / Granate / Detonation.
Langweilig wird jedoch höchstens mein militärisches Vokabular, nicht aber das Album, denn mit „Heal Me“ gibt es eine erste Abkehr von den speedigen Flächenbränden.
Der episch – stampfende Song ist sogar so etwas wie der erste richtige Höhepunkt, was bei den drei Vorgängern schon etwas heißen will. Mächtig dröhnt der Bass - übrigens von Peter Pichl (Running Wild) eingespielt -, die Gitarre schwebt irgendwo in anderen Welten und der exzellente Barde schreit sich die Seele aus dem Leib.
Bei „Hero“ übernimmt dann komplett der hart rollende Rock das Zepter und man fühlt sich latent an die ersten drei Gotthard Scheiben erinnert. Wegen des etwas einfallslosen Refrains leider die schwächste Nummer des Longplayers.

Dafür geht es umso mächtiger mit Höhepunkt Numero Zwo weiter: „Kill the King“ darf sich den Titel „Bester Chorus des Jahres und überhaupt“ auf das fetzende Midtempo - Gewand kritzeln.
Ganz besonders bei dieser Nummer wird überdeutlich, was dabei entstehen kann, wenn sich vier Ausnahmemusiker zusammen finden. Ohne Zweifel ein Meisterwerk! Man könnte auch sagen:
Eine Bombe!
Bei „Down To the Valley“ regiert dann erneut die Power Metal - Keule, unterstützt von der mächtigen Verbündeten, der Melodie. Fäuste hoch, Köppe nach unten zum schütteln – Gamma Ray lassen grüßen.
Doch Herman Frank hat den besseren Sänger in seiner Truppe, die Schlacht gewinnt also Hannover gegen die Hanseaten.
„Lord Tonight“ ist dann auch wieder relativ schwermetallisch, überzeugt durch einen sehr starken Refrain und tolles Lautenspiel, ist aber streng genommen nur der Zünder für die nun folgende – wir ahnen es! - Bombe:

Aller guten Dinge sind 3 und drei Höhepunkte sollte jeder schaffen. Wobei der dritte im vorliegenden Fall der beste ist! Die „Bastard Legions“ rufen zum Appell und rekrutieren mit Eifer Freiwillige, die bereit sind dem Rock'n'Roll zu dienen. An willigen Söldnern sollte es nicht mangeln, denn der Song lässt selbst ALLE Motörhead UND Saxon Hymnen der letzten 15 Jahre im Regen stehen.
Wir sind bereit, General Frank.
Das Finale bestreitet „Welcome to Hell“ (nein, kein Venom Cover – oder hat das wirklich jemand gedacht?), eine Metal Nummer, die irgendwo zwischen Priest und Iron Savior angesiedelt ist und als Abschluss wirklich gelungen ist.

Produziert hat das Ganze der Mainman natürlich höchstpersönlich, wir reden hier also von einem fantastischen Sound.
Und, um mal alles ernsthaft auf einen Nenner zu bringen: Es gibt ganz, ganz wenige Alben, die das Zeug dazu haben, Metal – und Hardrock Fans aller Färbungen für sich zu begeistern und gleichzeitig ein Sammelsurium von gelungenen bis perfekten Kompositionen sind.
Diese CD ist so ein Beispiel dafür.

Tracklist:
1.Moon II
2.7 Stars
3.Father Buries Son
4.Heal Me
5.Hero
6.Kill the King
7.Down To the Valley
8.Lord Tonight
9.Bastard Legions
10.Welcome To Hell

Line Up:
Herman Frank – Guitars
Jiotis Parachidis – Vocals
Peter Pichl – Bass
Stefan Schwarzmann - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Loyal To None

SQUEALER-ROCKS Links:

Herman Frank - Loyal To None (CD-Review)
Herman Frank - The Devil Rides Out (CD-Review)

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