Squealer-Rocks.de CD-Review
Han Jin Oakland - I Will Kill You

Genre: Heavy Rock
Review vom: 01.03.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Manche CDs überzeugen alleine schon durch ihre positiven Überraschungen. I WILL KILL YOU von der, mir vorher unbekannten, Band Han Jin Oakland ist eine davon. So richtig kann man sie nicht irgendwas zu ordnen. Mal denkt man an Power Metal, beim nächsten Song dann schon wieder an Heavy Rock und so weiter und so fort. Doch im Endeffekt ist es eigentlich egal, wo man I WILL KILL YOU hin steckt. Dies meint auch der Bandchef, Christoph Jungen, selbst: „Die ganzen Schubladenunterteilungen gefallen mir nicht so, bei mir ist von jedem ein bisschen drin.“ Doch nicht nur der schwer definierbare Stil von Han Jin Oakland ist bemerkenswert, sondern noch vieles vieles mehr...

Vor mehreren Jahren gründete der AC/DC Fan und Gitarrist Christoph Jungen eine Band, in der Hoffnung eines Tages aus ihr eine international anerkannte Topband mit Platinalben, hohen Chartplatzierungen und Auftritten auf der ganzen Welt zu formen.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Nach großen Line-Up Schwierigkeiten (musikalische und persönliche Differenzen), Drogenproblemen und vielem mehr stand Christoph Jungen plötzlich ohne Bandkollegen und Unterstützung da.
Einzig sein großer Wille das Angefangene fortzuführen und ein Album (auch in Eigenregie) aufzunehmen, ermöglichte diese im Jahr 2003 über „Hansi Music Limited“ erschienene CD, I WILL KILL YOU.

I WILL KILL YOU besteht zum größten Teil aus richtigen Metalsongs, die einen fetten, amtlichen Sound aufweisen (z.B.: „I Will Kill You“, „Don’t Blow Your Life Away“) und viele Geschwindigkeitsvariationen besitzen (zum Beispiel: „The Devout People“, „Swear“).
Gut gewählt wurde zudem der Einstieg in das Album mit dem Titeltrack, dessen Refrain und Melodie gut im Gedächtnis bleiben und somit den Hörer auf den Rest der CD gespannt machen.
Spätestens nach dem zweiten Track, „The Devout People“, gibt es, zumindest für mich, keine Zweifel mehr, dass bei Han Jin Oakland wahre Könner am Werk sind. Dieser Song wirkt durch seine langsamen Parts und Tempowechseln sehr mysteriös und spannend, wodurch er zu keiner Sekunde in Langeweile abdriftet.
Ein weiterer großer Pluspunkt von I WILL KILL YOU ist, dass man bei keinem Lied genaue 100%-tige Parallelen zu irgendeinem anderen Song findet, womit sich einige große Bands ziemlich schwer tun dies zu vermeiden.

Gleich beim dritten Lied erwartet einen die nächste große Überraschung: Eine Ballade! „The Very Last Breath“ ist eine wunderschöne, fesselnde Ballade, die einen mehrstimmigen Chorus beinhaltet. (mein persönlicher Favorit des Albums)
Neben dieser Ballade folgen noch zwei weitere auf der Platte (zum Beispiel das lagerfeuerstimmungsähnliche Lied „Show Me Heaven“) und die Iced Earth ähnliche Halbballade „Love’s Gone Forever“, die den berühmten Helikopter von Pink Flyod’s THE WALL enthält und mit einer Kinderstimme beginnt

Ein wahres Drumgemetzel macht den Beginn von „Children Of The Damned“ aus, das in Kriegsgeräusche übergeht (vergleichbar mit dem Beginn von Metallica’s „One“). Ausgezeichnet an diesem Lied, ist besonders der aussagekräftige Text und der eingängig aber trotzdem spielerisch wie gesanglich klasse komponierte Refrain.

Nicht nur der schwer einzuordnende Sound fällt beim Hören von I WILL KILL YOU auf, sondern auch die teils ziemlich unmetallischen Texte, die beispielsweise von Liebe! handeln (z.B.: „Love’s Gone Forever“). Außerdem wird das reguläre Album mit einer weiteren wunderschönen, Gänsehaut artigen Ballade („Love“) und den Worten „Love means everything!“ beendet.

Dass der End-30-Jährige großer Fan der Gleich- und Wechselstrom Fraktion (kurz AC/DC) ist, beweist der auch auf I WILL KILL YOU. Als Basis seines Songs „Live Wire“ verwendete er Ausschnitte aus von Bon Scott geschriebenen Texten (z.B.: „T.N.T.“: „So lock up your daughter, Lock up your wife, Lock up your back door, And run for your life“) und fügte noch einige Zeilen hinzu.

Fazit: Insgesamt gesehen handelt es sich bei I WILL KILL YOU um ein sehr, sehr gut gelungenes Debüt, das lange auf seine Veröffentlichung warten musste, dafür aber in keiner Hinsicht enttäuscht und überhaupt keinen Ausfall oder mittelmäßigen Song zu verzeichnen hat – fett.
Wenn Christoph Jungen und Co. so weiter machen, werden wir Han Jin Oakland vielleicht doch irgendwann auf dem Heftcover des HAMMER oder des Rock Hard sehen.


Tracklist:
1. I Will Kill You
2. The Devout People
3. The Very Last Breath
4. Don't Blow Your Life Away
5. Swear
6. Love's Gone Forever
7. Show Me Heaven
8. Live Wire
9. Children Of The Damned
10. Love
11. Suicide Girl (Bonus Track)
12. Black Soul (Bonus Track)
13. Real Life (Bonus Track)

Anspieltipps: eigentlich jeder Song des regulären Albums

Band Line-Up:
Christoph Pelzer – Gesang
Christoph Jungen – Gitarre
Benjamin Reuters – Gitarre
Frank Friedrich – Bass
Alex Sprave – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – I Will Kill You
2006 – ...It’s Just A Fuckin‘ Demo...

SQUEALER-ROCKS Links:

Han Jin Oakland - ...It's Just A Fuckin' Demo...(Pre) (CD-Review)
Han Jin Oakland - ...It’s Just A Fuckin‘ Demo... (CD-Review)
Han Jin Oakland - I Will Kill You (CD-Review)

Christoph Jungen von Han Jin Oakland (Interview)
Christoph Jungen von Han Jin Oakland (Interview)
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