Squealer-Rocks.de CD-Review
In Flames - Reroute To Remain

Genre: (New) Death Metal
Review vom: 01.01.2004
Redakteur: Jack/Soilworker
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das bisher erfolgreichste Album der schwedischen Death-Metallern von In Flames erschien 2002 und nennt sich REROUTE TO REMAIN. Mit richtigem Death Metal hat dieses Album zwar nur zum Teil etwas gemeinsam. Und warum dem so ist, versuchen euch The Jack und Soilworker zu erklären.

Da viele mit Death Metal Falsches verbinden, zeigen wir euch erst einmal was charakteristisch für den Death Metal, der vor allem in den skandinavischen Ländern Einklang findet, ist.
Zuerst muss man Death Metal in zwei Zweige unterscheiden:
- amerikanischer Death Metal (z.B. Cannibal Corpse (1990), Six Feet Under (1995))
- skandinavischer Death Metal, der sich dadurch auszeichnet, dass die Lieder in der Regel viel melodischer sind als bei amerikanischem Death. Dies erklärt sich damit, dass bei Bands wie Cannibal Corpse und Six Feet Under der Bass im Vordergrund steht, im Gegensatz dazu geben vor allem bei In Flames die Gitarren den Ton an. Zudem ist bei Death Metal amerikanischer Prägung der Gesang oft als ein tiefer Urschrei zu erkennen, während bei skandinavischem Death oft auch Clear Voices vorhanden sind (Beispiel: Soilwork).

Im Gegensatz zu gewöhnlichen schwedischen Todesblei besticht REROUTE TO REMAIN durch verstärkt melodische und eingängige Songs, die sich dem Hörer schon beim ersten Anhören voll erschließen. Als Beispiel hierfür könnte man „Cloud Connected“ nehmen, welches mit leisen Keyboard Sounds beginnt und dann mit einer machtvollen Gitarrenwand den Hörer aufschrecken lässt um darauf wieder mit leisem Gesang zum wohl markantesten Refrain des Albums überzugehen. (Es kommt live unglaublich eindrucksvoll, wenn eine 10.000-köpfige Menge „Cloud Connected“ schreit.)

Bemerkenswert ist auch, dass Anders Fridén, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, verständlich grunzt (Beispiel: „Trigger“). Die Melodien werden, wie es für In Flames Standart ist, von den Gitarrenriffs erzeugt, während Drums und Bass im Hintergrund agieren und den Rhythmus liefern. Der Rhythmus wird, für Death Metal üblich, schnell und hart gespielt. Deswegen ergibt sich (leider) auch, dass sich viele Lieder vom Grundaufbau her ähneln.

Angenehm fällt deshalb der 13te Track des Albums, „Metaphor“, auf. Statt E-Gitarren greift die Band hier auf normale Akkustik-Gitarren zurück, auch der Gesang ist nun als solcher zu bezeichnen. Eigentlich hat Metaphor mit gewöhnlichem Metal nicht mehr viel (eigentlich gar nichts) gemeinsam (auch „Dawn Of A New Day“ fällt in diese Kategorie).

Fazit (Soilworker): Wer In Flames kennt, weiß das nach jedem zweiten Album ein neuer Stil entwickelt wird. Deswegen unterscheidet sich REROUTE TO REMAIN stark von seinem Vorgänger CLAYMAN, welcher mein Favorit von In Flames bleibt, woran auch der „Übersong“ „Cloud Connected“ nichts mehr ändern kann. Trotzdem ist REROUTE TO REMAIN ein starkes Album, welches ich jedem, der was für melodischen Death übrig hat empfehlen kann.

Fazit (The Jack): REROUTE TO REMAIN kann man zwar nicht mehr zum richtigen Death Metal zählen, aber genau das gefällt mir. Ein sehr gutes Album, das aber leider auch einige Schwächen zeigt. Aber alleine „Cloud Connected“ ist ein Kauf wert.

In Flames News: Am 29. März 2004 erscheint das neue Album, SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE, von In Flames. Vorab wurde am 1. März die erste Singelauskopplung „The Quiet Place“ als EP mit zwei Liedern, die nicht auf das neue Album kommen, veröffentlicht.


Tracklist:
1. Reroute To Remain
2. System
3. Drifter
4. Trigger
5. Cloud Connected
6. Transparent
7. Dawn Of A New Day
8. Enonomic
9. Minus
10. Dismiss The Cynic
11. Free Fall
12. Dark Signs
13. Metaphor
14. Black & White

Anspieltipps (Soilworker): Cloud Connected, Trigger, Metaphor, Reroute To Remain
Anspieltipps (The Jack): Cloud Connected, Reroute To Remain, Trigger, System

Band Line-Up:
Anders Fridén – Gesang
Jesper Strömblad – Gitarre
Björn Gelotte – Gitarre
Peter Iwers – Bass
Daniel Svensson – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1994 – Lunar Strain
1995 – Subterranean
1996 – The Jester Race
1997 – Black-Ash Inheritance
1997 – Whoracle
1999 – Colony
2000 – Clayman
2001 – The Tokyo Showdown (live)
2002 – Reroute To Remain
2003 – Trigger
2004 – Soundtrack To Your Escape
2006 – Come Clarity
2008 – A Sense Of Purpose

SQUEALER-ROCKS Links:

In Flames - Come Clarity (CD-Review)
In Flames - Reroute To Remain (CD-Review)
In Flames - Soundtrack To Your Escape (CD-Review)
In Flames - A Sense Of Purpose (CD-Review)

Judas Priest und In Flames - Essen, Grugahalle (Live-Review)

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