Squealer-Rocks.de CD-Review
In Flames - Soundtrack To Your Escape

Genre: (Death) Metal
Review vom: 29.03.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Die Entwicklung der fünf Schweden geht auch im Jahre 2004 unbeirrt weiter und öffnet besser denn je Nicht-Death-Metallern den Weg In Flames zu mögen. Die Band um das Gitarristen-Duo Jesper Strömblad und Björn Gelotte helfen in knapp 50 Minuten dem Hörer sich vom Alltag und seiner Umgebung zu befreien um in sich selbst zu gehen. Diese 50 Minuten sind quasi eine Flucht und zu dieser lieferten die Göteborger den passenden Soundtrack, genannt SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE (VÖ 29. März).

Wer nach REROUTE TO REMAIN mit einem sehr melodischem Albumopener für SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE gerechnet hat, wird (Gott sei Dank) enttäuscht. „F(r)iend“ legt in guter alter In Flames Manier und einem Touch Florida Death Metal (zum Beispiel: Cannibal Corpse, Deicide) los, was sicher der Todesmetall Fraktion gefallen wird. Wem das, an Härte, noch nicht genügt, sollte gleich zum achten oder elften Track („In Search For I“ und „Dial 595 Escape“) weitergehen, die einige Anleihen zur guten alten Göteborg Schule (Anm.d.R.: Epoche des skandinavischen Death Metal’s, da viele Bands Anfang und Mitte der Neunziger aus der südschwedischen Stadt Göteborg kamen; so auch In Flames) enthält.
Leicht ins Gehör geht vor allem die Single „The Quiet Place“, die aus harten Gitarrenklängen und einem meist schreienden, vor Wut kochenden Gesang von Anders Fridén besteht.
Überraschend ist, dass, obwohl das Album härter als REROUTE TO REMAIN ausfällt, die Truppe um Sänger Anders Fridén häufiger richtige Gesangspassagen einsetzt („Touch Of Red“ hätte vom Sound und Gesang her auch gut auf die Vorgängerplatte gepasst, „My Sweet Shadow“).

Durch diese Merkmale lässt sich SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE eigentlich in zwei Sparten aufgliedern:
- Death Metal (z.B.: „F(r)iend“, „Superhero Of The Computer Rage“)
- Metal (z.B.: „The Quiet Place“, „Bottled“)
Dass In Flames zwei unterschiedliche Genres auf einem Album verbinden, ist ein Indiz dafür, dass die Bandmitglieder an den Instrumenten von Album zu Album immer besser werden und dass sich Anders Fridén neben dem Schreien, Grunzen und ähnlichem auch zu einem sehr guten Sänger gemausert hat, was nicht jeder Death Metal Frontmann von sich behaupten kann.

Außerdem komponierten die schwedischen Flammen erneut einen Ballade ähnlichen Song. Doch im Gegensatz zum Balladenvorgänger „Metaphor“ besitzt das neue Stück „Evil In A Closet“ wesentlich härtere Parts im Refrain, was den Song zu einem echten Highlight des Albums macht.

Trotzdem gibt es leider Gottes zwei (kleine) Kritikpunkte an diesem Album. Und zwar steht der Gesang bei manchen Liedern etwas zu stark im Hintergrund (Beispiel: „In Search For I“, „F(r)iend“, oder „Superhero Of The Computer Rage“) und zudem fehlt einfach ein Übersong, der die Platte absolut positiv repräsentiert (so wie das beispielsweise bei den Alben CLAYMAN und REROUTE TO REMAIN der Fall war).

Fazit: Gegen das Vorgänger Album REROUTE TO REMAIN zieht SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE klar den Kürzeren, weil einfach ein Übersong wie „Cloud Connected“ fehlt. Doch insgesamt ist es ein ziemlich gutes Album, das vielseitig ist und mit dem In Flames den (Death)Metal wieder einmal neu definieren, so dass sie der großen skandinavischen Konkurrenz erneut um einigen Schritten voraus sind.
Hoffen wir jetzt mal nicht, dass die Gefängnisse durch dieses Album bald restlos leer sind, weil alle sich dem Titel „Soundtrack To Your Escape“ angeschlossen haben. :-)


Tracklist:
1. F(r)iend
2. The Quiet Place
3. Dead Alone
4. Touch Of Red
5. Like You Better Dead
6. My Sweet Shadow
7. Evil In A Closet
8. In Search For I
9. Borders And Shading
10. Superhero Of The Computer Rage
11. Dial 595 Escape
12. Bottled
13. Discover Me Like Emptiness (Limited Edition Bonus Track)

Anspieltipps: F(r)iend, The Quiet Place, Evil In A Closet, Borders And Shading, Bottled

Band Line-Up:
Anders Fridén – Gesang
Jesper Strömblad – Gitarre
Björn Gelotte – Gitarre
Peter Iwers – Bass
Daniel Svensson – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1994 – Lunar Strain
1995 – Subterranean
1996 – The Jester Race
1997 – Black-Ash Inheritance
1997 – Whoracle
1999 – Colony
2000 – Clayman
2001 – The Tokyo Showdown (live)
2002 – Reroute To Remain
2003 – Trigger
2004 – Soundtrack To Your Escape
2006 – Come Clarity
2008 – A Sense Of Purpose

SQUEALER-ROCKS Links:

In Flames - Come Clarity (CD-Review)
In Flames - Reroute To Remain (CD-Review)
In Flames - Soundtrack To Your Escape (CD-Review)
In Flames - A Sense Of Purpose (CD-Review)

Judas Priest und In Flames - Essen, Grugahalle (Live-Review)

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