Squealer-Rocks.de CD-Review
Europe - Last Look At Eden

Genre: Hard Rock
Review vom: 19.09.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 18.09.2009
Label: earMUSIC (edel)



Ganz ehrlich: Ich mochte Europe in den Achtzigern nicht. Ihr „Final Countdown“ ging mir nach kürzester Zeit tierisch auf die Nüsse, und „Carrie“ war zumindest für meine Ohren die Blaupause für die Billig-Peinlichballade schlechthin.

Umso erstaunlicher, dass die Schweden seit ihrem Comeback mit „Start From The Dark“ regelmäßig in meinem Player rotieren. Oder auch nicht, denn mit ihrem angebiederten Poser-Rock aus den Gründerzeiten haben die Schweden um Joey Tempest und John Norum im Grunde aber auch gar nichts mehr gemein.

Die vorab veröffentlichte EP mit dem fast orchestralen Titelsong und dem griffigen „U Devil U“ ließ ja schon mal hoffen, dass Europe auch mit „Last Look At Eden“ wieder ein tolles Album vorlegen würden. Die Hoffnung wird, um das Fazit vorwegzunehmen, nicht enttäuscht. Der schwedische Fünfer spielt höchst erwachsenen, höchst ausgefeilten und vor allem höchst unterhaltsamen harten Rock. Dabei steht der mega-eingängige, bombastische Titelsong keineswegs für die Ausrichtung des gesamten Albums. Vor allem dann, wenn die Schweden in Led Zeppelin'schen Fußstapfen wandern, wie beispielsweise beim groovenden „Catch That Plane“ oder, noch mehr, beim bluesigen Balladen-Rausschmeißer „In My Time“ zeigt sich ganz besonders, welche Klasse in dieser Band steckt.

Dazwischen wird unaufgeregt durch die Mitte gerockt, mal riffbetonter wie auf „Gonna Get Ready“ oder „The Beast“, mal keyboardorientierter wie beispielsweise auf „No Stone Unturned“. Dazu gibt’s mit „New Love In Town“ eine wirklich wunderschöne Ballade – bezeichnend vermutlich, dass diese Großtat der leisen Töne nicht annähernd so erfolgreich sein wird wie das seinerzeit gehypte „Carrie“. Aber okay, andere Baustelle …

… und absolut unnötig, den aktuellen Europe-Output mit den alten Zeiten zu belasten, so erfolgreich sie auch gewesen sein mögen. Die Schweden selbst tun das ganz offensichtlich auch nicht, denn seit ihrem Comeback mit „Start From The Dark“ sind Europe ein Garant für Qualität. Das gilt auch und vielleicht sogar besonders für „Last Look At Eden“, an dem man bestenfalls das völlig bescheuerte Cover bemängeln könnte. Ansonsten gilt: Ungekünstelt, ausgereift und erwachsen präsentieren sich Europe anno 2009, und „Last Look At Eden“ wird all den Hörern viel Spaß machen, die sich bei diesen Attributen angesprochen fühlen.

Tracklist:

1.Prelude
2.Last Look At Eden
3.Gonna Get Ready
4.Catch That Plane
5.New Love In Town
6.The Beast
7.Mojito Girl
8.No Stone Unturned
9.Only Young Twice
10.U Devil U
11.Run With Angels
12.In My Time

Lineup:

Joey Tempest (vocals)
John Norum (guitar)
John Levén (bass)
Mic Michaeli (keyboard)
Ian Haugland (drums)

DISCOGRAPHY:

1983 - Europe
1984 - Wings of Tomorrow
1986 - The Final Countdown
1988 - Out Of This World
1991 - Prisoners in Paradise
2004 - Start from the Dark
2006 - Secret Society
2009 - Last Look At Eden
2012 - Bag Of Bones
2014 - Live At Sweden Rock - 30th Anniversary Show (Doppel CD)
2015 - War Of Kings


SQUEALER-ROCKS Links:

Europe - Start From The Dark (CD-Review)
Europe - Last Look At Eden (EP) (CD-Review)
Europe - Last Look At Eden (CD-Review)
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Europe - War Of Kings (CD-Review)

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