Squealer-Rocks.de CD-Review
Gorgoroth - Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt

Genre: Black Metal
Review vom: 24.11.2009
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: bereits erschienen
Label: Regain Records



Muss man auf die Geschichte um die jüngste Vergangenheit von Gorgoroth überhaupt noch eingehen? Für alle, die es immer noch nicht mitbekommen haben: Es gibt nun wieder nur eine Band mit diesem Namen und der Rechtsstreit um den Bandnamen und das Logo „Gorgoroth“ zwischen mittlerweile Ex-Sänger Gaahl, Ex-Basser King und Gitarristen Infernus hat ein Ende. Bandgründer und Mastermind Infernus bekam nach seinem Rausschmiss am Ende Recht und führt nun wieder die einzige Band mit Namen Gorgoroth an. Mit Infernus sind dann auch gleich die früheren Kampfgefährten Pest am Gesang und Tormentor an der Gitarre mit von der Partie. Für die Schießbude konnte Tomas Asklund gewonnen werden, welcher von Bands wie Dissection oder Dark Funeral bekannt sein dürfte. Der Viersaiter wird von keinem Geringeren als Obituary-Bassist Frank Watkins malträtiert. Bei dieser fast schon Star-Besetzung ist die Erwartungshaltung bei „Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt“ natürlich entsprechend hoch und nach dieser ganzen Gerichts-Seifenoper bin ich umso mehr gespannt, wie der neue „alte“ Sound von Gorgoroth nun klingen mag.

Einleitend kann ich nur sagen, dass man hier in keiner Minute enttäuscht wird. Gorgoroth haben sich musikalisch wieder auf alte Werte besonnen und sind zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Anders als auf den beiden letzten Alben hat man sich hier von gleichförmiger Monotonie abgewandt und sich eher wieder an „Pentagram“ und „Antichrist“ orientiert. Dies allerdings ohne dabei irgendwelche Rückschritte zu machen. Das Songwriting hat auf „Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt“ einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Die Songs sind insgesamt sehr zugänglich ohne dabei in irgendeiner Weise gefällig sein zu wollen. Man besinnt sich hier wieder auf die alten Tugenden des „True Norwegian Black Metal“. Dies geschieht hier, wie sollte es auch anders sein, durch eine Mischung aus rauer Produktion und einer ziemlich gelungenen Mischung von schrägen Mid-Tempo-Melodien, wirkungsvoller Einfachheit, gut platzierten Blast-Angriffen und dem herrlich kehlig rauen Gesang von Pest. Gaahl war mir an gewissen Stellen immer etwas zu schrill. Infernus hat hier den Beweis angetreten, dass man auch heute noch auf der Basis traditioneller einfacher und wirkungsvoller Elemente ein maximales Ergebnis erreichen kann. Das Album lebt quasi von der aggressiv/misanthropischen Grundstimmung. Man möchte quasi direkt mit der Axt durch den Wald rennen.

Gorgoroth scheinen mit „Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt“ endgültig einen Schlussstrich unter die Ära Gaahl und King gezogen zu haben, denn Infernus setzt eigentlich genau da an, wo damals aufgehört wurde. Besser und wirkungsvoller kann man sich nicht zurückmelden. Ich denke auch mal, dass sich einige verlorene Fans, deren Unkenrufe in der Vergangenheit nicht zu überhören waren, wieder der Band zuwenden werden. Ich freue mich schon auf die Gelegenheit Gorgoroth wieder live sehen zu können.

Fazit: Alles richtig gemacht. Black-Metal ist noch lang nicht tot.

Tracklist:
1.Aneuthanasia
2.Prayer
3.Rebirth
4.Building a Man
5.New Breed
6.Cleansing Fire
7.Human Sacrifice
8.Satan-Prometheus
9.Introibo ad Alatare Satanas

Line-Up:
Infernus - Guitars
Tormentor - Guitars
Pest - Voclas
Frank Watkins - Bass
Tomas Asklund - Drums

DISCOGRAPHY:

1994 - Pentagram
1996 - Live Bergen (Live)
1996 - Antichrist
1996 - The Last Tormentor
1997 - Under The Sign Of Hell
1998 - Destroyer, or About How To Philosophize With The Hammer
2000 - Incipit Satan
2003 - Twilight of the Idols (In Conspiracy with Satan)
2006 - Ad Majorem Sathanas Gloriam
2008 - True Norwegian Black Metal
2008 - Black Mass Krakow 2004 (DVD) 2009 - Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt

SQUEALER-ROCKS Links:

Gorgoroth - True Nowegian Black Metal - Live In Grieghallen - (CD-Review)
Gorgoroth - Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt (CD-Review)

Gorgoroth - Black Mass Krakow 2004 (DVD-Review)

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