Squealer-Rocks.de CD-Review
Coronatus - Fabula Magna

Genre: Gothic Metal
Review vom: 20.12.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 18.12.2009
Label: Massacre Records



Auch diesmal hat Massacre Records sich mit dem 3. Album von CORONATUS einen Gefallen getan. Seit dem letzten Album im November 2008 hat sich bei der Band zwar einiges im Line-Up getan, dennoch ist die Band ihrer Ausrichtung mehr als treu geblieben. Die Neuzugänge Aria Keramati Noori aus Teheran, Iran, an der Gitarre und Todd Goldfinger, New York, USA, am Bass schmälern den Eindruck nicht im Geringsten und sind ein absoluter Gewinn für die 7-köpfige Truppe. Weiterer Neuzugang ist die junge Sängerin Lisa Lasch, die mit ihrer eher rockigen Stimme den operettenähnlichen Gesang von Carmen Lorch unterstützt.

Beim ersten Durchlauf darf ich direkt voller Freude feststellen, dass sich die Band insgesamt wirklich weiterentwickelt hat – und das im positiven Sinne. War „Porta Obscura“ schon ein starkes Stück, braucht sich der neue Silberling „Fabula Magna“ keinesfalls dahinter verstecken. Eine große Steigerung innerhalb eines Jahres zwischen den Alben darf hier verzeichnet werden. Auch diesmal stehen der zweistimmige weibliche Gesang, choralartige Refrains und ein mitreißender Ausflug in den Gothic Metall im Vordergrund.

Mit noch mehr Energie und unglaublich großer Spielfreude ist „Fabula Magna“ ein Album, was an keiner Stelle langweilig oder überzogen wirkt, sondern mit viel Tempo und unglaublich großartigem Gesang überzeugt. Mit Neuzugang Lisa hat die Band definitiv einen großen Gewinn zu verbuchen, ebenso mit den Neuzugängen an den Saiteninstrumenten.

Das Stück „Wolfstanz“ überlässt Gitarren und Drums absolut den Vortritt, der Gesang lässt sich vom vorgegebenen instrumentalem Tempo mittragen und wirkt nicht aufdringlich. Stückweise schon fast bombastisch, nimmt einen der Track auch textlich absolut mit.

Positiv zu bemerken ist der Zusammenhang zwischen allen Stücken. Die Platte steigert sich nach und nach, ohne dabei unterwegs liegen zu bleiben, den Hörer zu verlieren oder zu hinken. Besonders gefällt mir, dass diesmal die Riffs und die Drums wesentlich mehr im Vordergrund stehen, die alle Stücke vorantreiben, zwischendurch ziemlich aggressiv und fast schon bombastisch, was definitiv wirkt und dem ganzen Album mehr als gut tut. Die dunklen Riffs geben dem ganzen Konstrukt eine diesmal deutlich metallischere und härtere Anstrich.

Besonderes Merkmal der Band ist nach wie vor der verschiedensprachige Gesang in Deutsch, Englisch und Latein, wo für mich diesmal eindeutig die deutschsprachigen Stücke wie „Geisterkirche“, „Wolfstanz“ und „Der Fluch“ absolute Gewinner sind. Die Stücke sind nicht nur musikalisch völlig ansprechend, sondern transportiert durch den deutschsprachigen Gesang wesentlich mehr Atmosphäre.

Textlich bewegt sich CORONATUS wieder in der Welt von Legenden und Mythen. Was das Songwriting angeht, kann das nur als durchweg gelungen bezeichnet werden. Die Liebe zum Detail in der musikalischen Umsetzung lässt die gut kalkulierte Rechnung aufgehen.

Selbst Klavier, Flöte, Dudelsack und Geige lassen nicht ansatzweise den Gedanken an irgendeine Abart von Nachahmung anderer Bands aufkommen. Mitreißend und teils schon fast episch ist auch der zweistimmige Gesang, der abwechslungsreich und mit klassischen und rockigen Elementen für einen letztendlichen Schliff sorgt.

Im Vergleich zum Vorgängeralbum "Porta Obscura" schneidet "Fabula Magna" ein Häppchen besser ab, da die Band vollkommen offensichtlich an vielen Dingen gearbeitet hat und die verschiedenen Facetten, die die Band aufzubieten hat, wesentlich besser zur Geltung kommen.

Fazit:
Ein würdiger und vor allem höchst gelungener Nachfolger mit einer Dauerkarte für mein CD-Regal!


Anspieltipps:
Track 2 - Geisterkirche
Track 4 - Wolfstanz
Track 5 - Der Fluch


Tracklist:
1. Preface
2. Geisterkirche
3. Tantalos
4. Wolfstanz
5. Der Fluch
6. Flying By Alone
7. Kristallklares Wasser
8. How Far Would You Go
9. Der letzte Tanz
10. Est Carmen
11. Blind
12. Josy

Digipak Bonustracks:
13. Sream of the Butterfly (acoustic version)
14. Hot and Cold (special version)

Line-Up:
Carmen Lorch – soprano vocals
Lisa Lasch – vocals
Aria Keramati Noori – guitars
Jo Lang – guitars
Fabian Merkt – keyboards
Todd Goldfinger – bass
Mats Kurth - drums

DISCOGRAPHY:

2006 – Lux Noctis
2008 – Porta Obscura
2009 - Fabula Magna


SQUEALER-ROCKS Links:

Coronatus - Lux Noctis (CD-Review)
Coronatus - Porta Obscura (CD-Review)
Coronatus - Fabula Magna (CD-Review)

Fabian Merkt von Coronatus (Interview)
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