Squealer-Rocks.de CD-Review
Leverage - Circus Colossus

Genre: Power Metal
Review vom: 31.12.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Spinefarm Records



Die Finnen von LEVERAGE sind schon ein Weilchen im Geschäft und stehen heuer vor einem wichtigen Punkt in ihrer Karriere. Sie haben mit dem aktuellen Werk „Circus Colossus“ das sogenannte „make-it-or-break-it“-Album vor der Brust und ich nun auf dem Schreibtisch. Das ungeschriebene Gesetz des Business besagt ja, dass eine Band mit dem dritten Album entweder den (internationalen) Durchbruch schaffen oder sich besser auflösen sollte – ketzerisch gesprochen. Wie heißt es aber so schön? Grau ist alle Theorie. Das trifft auch bei LEVERAGE zu, denn auflösen braucht sich die Band nicht. Allerdings wird „Circus Colossus“ aller Wahrscheinlichkeit (und meinen Tarot-Karten) nach auch nicht der Millionseller auf den die Welt gewartet hat.

Die Finnen stellen es prinzipiell klug an, ihren typischen Euro-Power-Metal mit allerlei musikalischen Zusätzen zu versehen. Es werden durch eine progressive Note nicht nur Songs dargeboten, die auf Geschwindigkeit aufbauen, sondern LEVERAGE lassen den Songs genügend Raum sich zu entfalten. Da können dann auch gerne mal bombastische Elemente neben harten Riffs und akustischen Gitarren, beziehungsweise atmosphärischen Parts, stehen. Gleich der Opener „Wolf And The Moon“ belegt dies und kann mit einem tollen, gesprochenen Zwischenteil punkten. Gleiches gilt in etwa so für alle Songs der Scheibe. Es passiert viel in den Liedern und man sollte schon gut hinhören, wenn man sich „Circus Colossus“ zu Gemüte führt.


Wenn man die Songs so schreibt wie es LEVERAGE tun, muss natürlich ein gewisses Können an den Instrumenten voraus gesetzt werden, um Peinlichkeiten zu vermeiden. Auch hier haben die Finnen ihre Hausaufgaben gemacht und dabei heraus kommen Songs wie das sehr starke „Broken Wings“ oder „Legions Of Invisible“. Wobei gerade auch bei letzterer Nummer eines der beiden Mankos von „Circus Colossus“ deutlich wird. Obwohl die Platte schön hart produziert ist, verweichlichen die omnipräsenten Keyboards doch schon kräftig. Das hat zur Folge, dass sich einige der guten Riffs nicht so recht durchsetzen können und somit den guten Gesamteindruck verwässern. Auch eigentlich griffige Melodien wie in „Rider Of Storm“ werden so in den Hintergrund gedrängt und kommen nicht richtig zur Geltung. Als Kritikpunkt hinzu kommt die zwar gut anzuhörende, aber völlig kitschige und überladene Ballade „Don’t Keep Me Waiting“, die einfach irgendwie nichtssagend wirkt.


LEVERAGE sind weit davon entfernt mit „Circus Colossus“ Schrott in die Läden zu stellen. Von daher brauchen die Jungs nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Da die massigen Keyboards aber den Hörspaß mindern, gibt es hier natürlich keine hundertprozentige Kaufempfehlung. Fans der oben gennannten Musikrichtung sollten aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren, da Songs wie „Broken Wings“ echt gelungen sind. Also, meine lieben MitmetallerInnen: „Circus Colossus“ ist eine gute, wenn auch nicht überragende Scheibe.



Tracklist:
1. Rise
2. Wolf And The Moon
3. Movie Gods
4. Worldbeater
5. Rider Of Storm
6. Legions Of Invisible
7. Revelation
8. Don’t Keep Me Waiting
9. Prisoners
10. Broken Wings


Line-Up:
Pekka Heino – Vocals
Tuomas Heikkinen – Guitars
Torsti Spoof – Guitars
Marko Niskala – Keyboards
Pekka Lampinen – Bass
Valtteri Revonkorpi - Drums

DISCOGRAPHY:

2006 - Tides
2008 - Blind Fire
2009 - Circus Colossus


SQUEALER-ROCKS Links:

Leverage - Blind Fire (CD-Review)
Leverage - Circus Colossus (CD-Review)

Tuomas Heikkinen von Leverage (Interview)
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