Squealer-Rocks.de CD-Review
Sister Sin - True Sound of the Underground

Genre: Street Metal
Review vom: 11.07.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 23.07.2010
Label: Metal Heaven



Leck mich am Arsch - was habe ich mich auf diese Scheibe gefreut!
Leck mich am Arsch - was ist das wieder für ein Brett geworden!
Leck mich am Arsch - warum lässt sich mein verfickter Kopfhörer nicht lauter drehen?

OK – unfeine Worte in der Einleitung. Der Leser ist ob der vulgären Wortwahl entrüstet?
Gut so! Die Feingeister klicken sich beim nächsten Rush Review bitte wieder ein.
Der Rest, der die Genre Bezeichnung „Street Metal“ korrekt einordnen kann, der macht sich jetzt mal schön 'ne Pulle Edel -Pils auf, legt den Mantel der Verschwiegenheit über seine Prog CDs, nennt seine Angetraute mal für einen kurzen Moment nicht „Liebling“, sondern „Schlampe“, tauscht den guten Burgunder gegen den EU - Verschnitt aus'm Tetra Pack und lässt sich von seinem Bewährungshelfer meine Zeilen kurz vorlesen, um sich am 23. des Monats Juli dieses verfickte Rock Rock Rock Rock and Roll Album zu kaufen!
Alles klar?

„Sound of the Underground“, so nennt sich die eröffnende Dreckigkeit aus dem Hause Sister Sin.
Die Kernfrage lautet: Was hat sich geändert? Was klingt anders als 2008, als die schwedische Gossen - Truppe mit ihrem Debut „Switchblade Serenades“ weltweit für Furore sorgte?
Die Kernantwort lautet: Nix! Fast nix!
Dennoch ist der (Fast-) Titeltrack zwar nett, aber lange nicht so geil wie das, was dann folgt.
Bereits „Outrage“ toppt alles, was der wirklich formidable Erstling zu bieten hatte.
Ein stampfender Rhymthmus und eine Sängerin, die man gar nicht beschreiben kann.
Beim dritten Gossen – Lied, „Better than them“, brechen alle Dämme.
Wer war noch gleich Accept?
Leute, mehr Metal geht nicht!
Nebenbei gefragt: Wie kann man so singen?
Stellt Euch die Grande Dame des Metal, Jutta Weinhold, in heftig, in aggressiv, in Wut vor, dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung davon, was Sängerin Liv hier am Mikro abliefert.

Der Name Accept ist eine Hausnummer. Sister Sin haben den fett riffenden Metal Anteil deutlich erhöht und die mächtigen Chöre haben wohl fast allesamt mal Urlaub in Solingen gemacht.
Sehr gut, denn damit befreien sich die Skandinavier vom Ruf der Motörhead Kopie. Sind sie somit zu einer Accept Kopie mutiert? Mitnichten! Und wenn, wäre es auch nicht schlimm, so geil, wie das hier rüberkommt.

Sister Sin frönen nach wie vor dem Old School Heavy -Metal Rock'n'Roll (remember Rock Goddess?) und verweisen Playback - Rentner wie W.A.S.P. locker auf die hinteren Plätze.
Das simple, aber geniale Rezept lautet: „Klinge wie die alten Helden, aber verwende Deine eigenen Ideen“.
Neben ihrer absolut glaubwürdigen Rotz - Attitüde beweist das Quartett ein geniales Händchen beim Schreiben von tollen und mitreissenden Songs, die mit fantastischen Melodien, Soli, Riffs pickepackevoll sind.
Für den Chorus von „Times Aren't A – Changing“ (man beachte das exzellente Bob Dylan Wortspiel) haben die Bandmitlgieder wohl nicht nur ihre Oma an den Deibel verkauft.
Innovation? Fehlanzeige!
Gut so!

Leck mich am Arsch – Sister Sin haben tatsächlich ihr geiles Debut um Längen schlagen können.
Leck mich am Arsch – wer hätte das gedacht?

Tracklist:
1.Sound Of The Underground
02. Nailbiter
03. The Devil I Know
04. 24/7
05. Built To Last
06. Heading For Hell
07. Outrage
08. I Stand Alone
09. Better Than Them
10. Times Aren't A-Changing
11. Beat 'Em Down

Line Up:
Vocals: Liv
Guitar: Jimmy
Bass: Chris
Drums: Dave

DISCOGRAPHY:

2003 - Dance of the Wicked
2008 - Switchblade Serenades
2010 - True Sound of the Underground
2012 - Now and Forever
2014 - Black Lotus


SQUEALER-ROCKS Links:

Sister Sin - Switchblade Serenades (CD-Review)
Sister Sin - True Sound of the Underground (CD-Review)
Sister Sin - Now and Forever (CD-Review)
Sister Sin - Black Lotus (CD-Review)

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