Squealer-Rocks.de CD-Review
Blind Guardian - At The Edge Of Time

Genre: Power Symphonic Metal
Review vom: 07.08.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Nuclear Blast



Fragt mich nicht warum, aber nach „Imaginations From The Other Side“ hat sich mein Interesse für Blind Guardian wie eine schräge Linie stetig nach unten bewegt. Das lag mit Sicherheit nicht an der Qualität der Musik, die die Jungs aus Krefeld danach ablieferten. Das war alles - ALLES! - Güteklasse A. Es ist halt eine reine Geschmackssache. Doch für jemanden, der „Somewhere Far Beyond“ für das ultimative Ding in Sachen Teutonic Metal hält, ist es halt schwierig, diesen ganzen extrem voluminösen und teilweise überproduzierten Nachfahren mit Euphorie zu begegnen.
Und nun – nach über 15 Jahren! - entfachen Blind Guardian das gleiche Feuer in mir, das sie seinerzeit gelegt haben!

„Sie haben alles richtig gemacht!“ - eigentlich ein Copyright von Günter Netzer. Mit freundlicher Genehmigung des coolsten aller Entertainer und ehemaligen Mattenträgers übertrage ich das mal auf den neusten Blind Guardian Streich.
„At the Edge of Time“ ist die perfekte Symbiose aus alten und neuen Elementen und wird sich irgendwo zwischen „Somewhere..“, „Imaginations..“ und „Nightfall..“ seinen Platz im Regal mit der Aufschrift „Klassiker“ suchen.
Ja - die Neue wird ein Klassiker!

Dafür sorgen unsterbliche Speed - Granaten wie „Ride into Obsession“, „Tanelorn“ oder „A Voice in the Dark“, die, ganz einfach gesagt, das beste sind, was es in dieser Sparte gibt. Deratige Bomben hätten locker auf den Frühwerken der Wächter stehen können. Lediglich der Gesang von Meister Kürsch ist ca. 300 Ligen besser als seinerzeit, von der Produktion und den Arrangements ganz zu schweigen.
Wer das nicht unterschreibt ist, mit Verlaub, Herr Präsident, ein Arschloch!

Wie immer kommt der Folk - Faktor nicht zu kurz und das mitreissende „Curse My Name“ macht deutlich, dass die Burschen nicht nur Krefelder, sondern auch gerne Guinness trinken.
Die Nummer hat das Zeug, den totgedudelten „The Bard's Song“ abzulösen und ich lerne den Text jetzt mal schön auswendig, damit ich beim Konzert im Oktober lauthals mitbrüllen kann.
Midtempo - Tracks mit Hitpotential sind auch vorhanden. Wer beim fantastischen „Valkyries“ nicht mitsingt ist, mit Verlaub, Herr Präsident, … Ihr wisst schon.

Ungwöhnlich, und absolut mutig, ist der Opener „Sacred Worlds“. Eine gut 9 – minütige Prog - Granate mit echtem (!) Orchester. Vollgestopft mit Ideen und Melodien, die nicht von dieser Welt sind, bekommt JEDER Hörer spätestens dann einen O(h)rgasmus, wenn der mittlerweile zur Oberklasse gehörende Sänger Hansi Kürsch die Worte „I'm coming Home“ lauthals in die Fantasy - Welt hinausbrüllt.
Glaubt mir, da kriegt man selbst beim Schreiben eine Entenpelle.

Kurzum: „At the Edge of Time“ ist genauso stark wie „Imaginations...“.
Wer's nicht glaubt, der soll reinhören und mir anschliessend auf Knien für den Tipp danken!

Tracklist:
Sacred Worlds
Tanelorn (Into The Void)
Road Of No Release
Ride Into Obsession
Curse My Name
Valkyries
Control The Divine
War Of The Thrones (Piano)
A Voice In The Dark
Wheel Of Time

Line Up:
Hansi Kürsch – Gesang
André Olbrich – Gitarre
Marcus Siepen – Gitarre
Frederik Ehmke – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1988 – Battalions Of Fear
1989 – Follow The Blind
1990 – Tales From The Twilight World
1992 – Somewhere Far Beyond
1993 – Tokyo Tales
1995 – Imaginations From The Other Side
1996 – The Forgotten Tales
1998 – Nightfall In Middle Earth
2002 – A Night At The Opera
2003 – Live
2006 – A Twist In The Myth
2010 - At the Edge of Time

SQUEALER-ROCKS Links:

Blind Guardian - A Twist In The Myth (CD-Review)
Blind Guardian - At The Edge Of Time (CD-Review)

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