Squealer-Rocks.de CD-Review
Heathen Foray - Armored Bards

Genre: Epic Viking Metal
Review vom: 13.11.2010
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: 24.09.2010
Label: Black Bards Entertainment



Im vergangen Jahr legten die Steirer HEATHEN FORAY ihr Debut "The Passage" vor. Was ihr Erstwerk durchaus von der Masse an Viking/Pagan-Releases abhob, war das Integrieren von Elementen des traditionellen Heavy Metals in den Sound. Nun kommt nach relativ kurzer Zeit schon der Nachfolger auf den Markt. Schauen wir mal, ob die Ösis mit "Armored Bards" weiterhin Akzente setzen können.

Schon beim Hören des ersten Songs mag ich vermelden: sie können. Der Titeltrack "Armored Bards" beinhaltet alles, womit HEATHEN FORAY schon auf ihrem Debut begeistern konnten: Ideenreiche Riffs, die zwar ihre Inspiration aus dem Heavy Metal holen, aber gekonnt die epische Viking-Metal-Hookline führen, druckvollen Groove und ein gut ausgearbeitetes Konstrukt. Die Melodie geht klasse ins Ohr, und der Höhepunkt vermag gemäß seiner Bezeichnung bestens zu thronen.

Und HEATEN FORAY machen auf diesem Level weiter. Zwar ist "The Blight" insgesamt düsterer angehaucht, doch im Rahmen dieser Atmosphäre kann der Song überzeugen, und das Gitarrenduo duelliert sich mit genialen Riffs. HEATHEN FORAY verzichten ja vollkommen auf traditionelles Instrumentarium wie Sackpfeifen, Flöten, Drehleier und was in dem Genre sonst noch so aufgefahren wird. Dennoch verzaubern tolle Folk-Melodien die Songs, wie "Bifrost" beweist. Dafür zeichnet alleine die entsprechend gestimmte Lead-Gitarre verantwortlich.

Und auch auf dem restlichen Album haben die Österreicher fast nur Killer auf Lager. "Ascension" ist ein eher getragener Track mit intensiv-epischer Note, "Messenger Of God" knallt ziemlich dynamisch und kompromisslos auf die Zwölf, während "Endless Sorrow" mit seiner emotionalen Ausrichtung die erhitzte Stimmung wieder beruhigt. "A Brother's Tale" und "Walls Of Vienna" sind zwei mächtige Stampfer, die wie aus einem Guss wirken und deren Platzierung hintereinander die leicht mystische Stimmung entsprechend beeinflusst und festhalten kann. Der krasse Gegensatz dazu ist "Hopfen & Malz", eine unheimlich eingängige und energievolle Humppa-Nummer nach bester TROLLFEST- oder SVARTBY-Manier.

Meine anfängliche Skepsis, die auf der recht kurzen Zeit zwischen den beiden Alben gründete, wischen HEATHEN FORAY locker beiseite. Sie haben sich offenbar sehr intensiv mit dem Songwriting beschäftigt und können kompositorisch ihr Erstwerk sogar noch leicht in den Schatten stellen. Technisch lässt die Truppe nichts anbrennen, wobei ich gar nicht genügend das klasse Gitarrenspiel hervorheben kann. Robert Schrolls Gesang, respektive die Growls mögen für Manche vielleicht etwas zu wenig abwechslungsreich sein. Doch ich finde, dass die harschen Vocals die dynamischen Parts des Sounds gut unterstützen. Wichtig ist, dass die Vereinigung der Elemente stimmig wirkt, und das tut sie auf "Armored Bards" jederzeit

HEATHEN FORAY setzen ihr gelungenes Schaffen mit "Armored Bards" sehr eindrucksvoll fort. Ein vielseitiger Viking-Metal-Sound wird intelligent mit Elementen des traditionellen Heavy Metals veredelt. Das Ergebnis geht bestens ins Ohr und hebt sich weiterhin von der Masse ab. Wer bereits "The Passage" mochte, kann bei "Armored Bards" erst recht abfeiern.


Tracklist:
1. Armored Bards
2. The Blight
3. Bifrost
4. Ascension
5. Messenger Of God
6. Endless Sorrow
7. A Brother's Tale
8. Walls Of Vienna
9. Hopfen & Malz
10. Carthage's End


Lineup:
Robert Schroll - Gesang
Jürgen Brüder - Gitarre
Bernd Zahn - Gitarre
Markus Wildinger - Bass
Franz Löchinger - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2009 - The Passage
2010 - Armored Bards

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Heathen Foray - Armored Bards (CD-Review)

Jürgen Brüder von Heathen Foray (Interview)
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