Squealer-Rocks.de CD-Review
Motorjesus - Wheels Of Purgatory

Genre: Heavy Rock
Review vom: 12.12.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 10.12.2010
Label: Drakkar Records



Die ganzen Besetzungswechsel, das Kommen und Gehen im Lineup des Fünfers aus Mönchengladbach lassen wir mal außen vor, interessiert eh die wenigsten. Vielmehr interessiert, ob Motorjesus auch 2010 dermaßen heftig Arsch treten, wie sie es mit ihrem letzten Longplayer taten.

Es ist schon vier Jahre her, als die Männer mit „Deathrider“ ziemlich Staub aufgewirbelt und meinen gewesenen Kollegen Jack zu folgendem Fazit brachten: „Wann hat man schon mal Motörhead-Klänge in einem charttauglichen Alternative Rock Ambiente zu Gehör bekommen?“ Eine ziemlich zutreffende Beschreibung hat er da gefunden, wenn auch einige Faktoren im ziemlich einzigartigen Sound der Deutschen fehlen. Black Label Society zum Beispiel, denn die brachialen, tiefgestimmten Riffs, mit denen Motorjesus ihre Nummern zu echten Brechern machen, zockt Mr. Wylde schon seit geraumer Zeit höchst meisterlich. Nickelback fehlt, jaha! Denn wer vermutet, dass Motorjesus nichts können als fette Riffs durch die Botanik zu bolzen wird mächtig überrascht sein, denn neben all der Power verstehen es die Männer, zündende Hooks fernab aller Klischees und mächtig eingängige Melodien in ihre Songs zu packen. Auf diese Weise verbindet sich Kraft und Melodie in einer Weise, wie es für den modernen Heavy Rock geradezu vorbildlich ist.

All das funktioniert natürlich unter anderem deshalb so gut, weil Frontsau Birx, wie schon auf den Alben zuvor, einen verdammt guten Job macht. Klar beherrrscht er die rauen Töne, das muss er auch, weil er ansonsten im Riff-Gewitter schlicht untergehen würde. Aber auch und speziell bei den ruhigeren Passagen, die hin und wieder geradezu meisterlich in die Arschtreter eingebaut wurden zeigt Herr Birx, was für ein hervorragender Sänger in ihm steckt. Hört euch das Neil Young-Cover „Old Man“ an und ihr wisst, was ich meine. Erstaunlich ist das allemal, den Songs von Neil Young covert man eigentlich nicht, von derartigen Großtaten lässt man die Finger! Und doch machen Motorjesus auch auf diesem Feld wahrlich keine schlechte Figur.

Fazit: Motorjesus entpuppen sich, wie erhofft und wie erwartet, mal wieder als Alptraum eines jeden Bodenblechs. „Wheels Of Purgatory“ ist eine kraftstrotzende Achterbahnfahrt, die aber zu keinem Zeitpunkt in wildes Geprügel ausartet, sondern ganz im Gegenteil fast nebenbei großartige Melodien mit satter Power verbindet. Heavy Rock, wie er 2010 klingen sollte, und ganz bestimmt einer der bemerkenswertesten Releases des Jahres.

Tracklist:

1. Ignition
2. Motor Discipline
3. Fist Of The Dragon
4. King Of The Dead End Road
5. Fuel The Warmachine
6. Hammer Of The Lord
7. West Of Hell
8. Down To Zero
9. The Shadowman
10. Fire 99
11. Electric Rise
12. Old Man

Lineup:

Christoph Birx (vocals)
Roman Jasiczak (bass)
Guido Reuss (guitar)
Andreas Peters (guitar)

DISCOGRAPHY:

The Shitheadz:
2001 – Demonride (Demo)
2003 – Dirty Pounding Gasoline (Demo)
2004 – Dirty Pounding Gasoline
Motorjesus:
2006 – Deathrider
2010 – Wheels Of Purgatory
2014 – Electric Revelation

SQUEALER-ROCKS Links:

Motorjesus - Deathrider (CD-Review)
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Motorjesus - Electric Revelation (CD-Review)

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