Squealer-Rocks.de CD-Review
Grand Design - Thrill of the Night

Genre: Melodic Rock / AOR
Review vom: 08.09.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 26.09.2014
Label: AOR Heaven



Als ich vor fast genau 5 Jahren die Ehre hatte, das Debut „Time Elevation“ zu besprechen, fiel mir nix besseres ein, Grand Design als Def Leppard Clones zu titulieren – jedoch als eine unbedingt notwendige Kopie. Schließlich bieten die Briten um Joe Elliot seit geschätzten Ewigkeiten nur noch Durchschnittskost, während die Schweden wunderbar mitreissenden Rock zocken, der den Vergleich mit „Pyromania“ oder „Hysteria“ nicht zu scheuen braucht.

Nun Album Numero drei, und Euer – wie immer höchst ergebener – Schreiber fragt sich verzweifelt, weshalb Scheibchen Zwo nicht bei uns besprochen wurde (und gibt, wie immer, dem Cheffe Eric die Schuld – was in der Regel auch zutrifft...).
Egal – selbst diese eigentlich nicht zu verzeiende Nachlässigkeit trübt meine Freude über dieses durch und durch perfekte Melodic Rock Sahnestückchen kein bisschen.

Denn: Das nordische Quintett um den famosen Sänger Pelle Saether hat sich nicht verändert, aber enorm verbessert.
Was das heissen soll? Nun, der taube Leopard lugt immer noch hinter jeder Melodie und jedem Riff hervor, jedoch verraten seine Augen viel Neid.
Denn den Standard, den die Jungs mittlerweile erreicht haben, der zeugt von einer Band, die sich wirklich weiter entwickelt hat.
Nach geschätzten 20 Durchläufen würde ich „Thrill of the Night“ ohne Bedenken VOR „Hysteria“ positionieren.

Grand Design schaffen das Kunstsück, so zu klingen, wie Def Leppard heute klingen sollten. Ein Klopper wie „Get up and love someone“ mit mächtigen Chören und geilen Zuckerwatte - Drums, die bei dieser Musik so essentiell sind wie mein Feierabenbier, schicken selbst Plüsch - Legenden wie „Animal“ ins Gehege.
Und eine Ballade wie „When the greatest Love of all kicks in“ schreit nach 80er Jahre Video – Clip und Arenen von überdimensionalem Ausmaß, und kickt selbst Bad English Dosenöffner wie „When I see You smile“ ins Aus.

Womit klar sein dürfte, dass man hier mittlerweile von einer Band spricht, die auf dem Melodic Rock Olymp ganz oben steht, denn selbstredend ist Def Leppard längst nicht mehr die einzige Parallele.
Im Grunde bieten Grand Design das, was fast alle skandinavischen Bands dieser Coleur machen: Sie beten das Lehrbuch des AOR runter. Das geht manchmal in die Spandex – Hose; bei Bands wie W.E.T., Brother Firetribe oder H.E.A.T. jedoch funktioniert es vorzüglich, bei Grand Design ebenfalls.

Wenn das dritte Album einer Truppe ein dermaßen hohes Qualitätslevel aufweist, mache ich mir keine Sorgen mehr, dass das Erbe des unvergleichlichen Jimi Jamison (R.I.P. - „It's the Singer, not the Song!“) in guten Händen ist, und das die Melodic Rock Szene auch ohne Bands wie Pride of Lions, Survivor, Boston, Giant oder Foreigner weiterhin geilen Stoff liefert.

Mit Sicherheit eins der besten Genre Alben des Jahres und damit unverzichtbar!


Traklist:
1. U Got Me Good
2. Rawk 'N' Roll Heart Attack
3. The Rush Is Gone
4. 10 Outta 10
5. When The Greatest Love Of All Kicks In
6. Rip Iddup
7. Get Up 'N Love Someone
8. You're The Only One
9. Who's Gonna Rawk U Tonite
10. Thrill Of The Nite

Line Up:
Pelle Saether - Vocals
Janne Stark - Guitars, Backing Vocals
Magnus Ulvstedt - Drums, Backing Vocals
Dennis Vestman - Guitars, Backing Vocals
Mats Vassfjord - Bass

DISCOGRAPHY:

2009 - Time Elevation

SQUEALER-ROCKS Links:

Grand Design - Time Elevation (CD-Review)
Grand Design - Thrill of the Night (CD-Review)

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