Squealer-Rocks.de CD-Review
Riverside - Voices In My Head (EP)

Genre: Progressive Dark Rock
Review vom: 19.05.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das Jahr 2005 wird der polnische Vierer von Riverside so schnell nicht vergessen. Nicht unerwartet gelang der Progressive Dark Rock Band mit ihrem Zweitling SECOND LIFE SYNDROME der Sprung in die europäische Eliteliga, welcher mit eindrucksvollen Liveperformances „All across Europe“ (wie es so schön heißt) noch einmal deutlich untermauert wurde. Dass der Erfolg ihres Konzeptwerkes jedoch so immens ausfallen würde, damit war aufgrund der Ruhe, die von ihrer Musik ausgeht, nicht wirklich zu rechnen. Getragen von dieser polnischen Euphoriewelle veröffentlicht das weltweit beste Label für anspruchsvolle Musik, Inside Out, die 2004er EP VOICES IN MY HEAD, die bisher nur stark limitiert erhältlich war, neu – ein lobenswerter Schritt.

Das düster-traurige, aber nie in Hoffnungslosigkeit und Heulerei verfallendes Soundgewand, welches auf SECOND LIFE SYNDROME seiner bisherigen Perfektion ausgesetzt ist, kommt (vielmehr kam) auf den ersten musikalischen Auswüchsen der vier bereits voll zur Geltung. Die Inspirationen und einflussreichen Bands Anathema, Opeth und besonders Pink Floyd vermischen sich kräftig untereinander, ergeben eine herrliche Eigenkreation und haben mit jedem Hörer, der sich an sie heran wagt, einen neuen Dark-Progressive-Gefangenen; zu neu-deutsch: Riverside-Fan.

Dabei ist es völlig gleichgültig, ob man das kurze, schwebende, auf Akustikgitarren basierende „Us“, das ebenso träumerische, von ausschweifenden Soli verzierte „Acronym Love“, welches mit seiner Pianolastigkeit fast schon Coldplay-Ausmaße annimmt, das zur, seit drei Jahren, aktuellen Anathema-Veröffentlichung tendierende und elektronisch verspielte „Dna Ts. Rednum Or F. Raf“, das vor sich hin treibende „The Time I Was Daydreaming“ oder das mit Popsequenzen versehene „Stuck Between“ anspielt, die Riverside’sche Magie lebt in jedem der fünf Tracks.

Als Zusatz bekommt der Käufer dieser EP obendrauf die Liveversionen der drei Granaten „I Believe“, „Loose Heart“ und „Out Of Myself“ des Debüts OUT OF MYSELF und das Video zum bereits angesprochenen Stück „Acronym Love“ – oder kurz gesagt: Das volle Riverside-Programm zum abschalten, die Seele baumeln lassen, ...

Fazit: Während sich Anathema seit A NATURAL DISASTER aus dem Jahre 2003 mit Labelproblemen und ähnlichem Kinkerlitzchen herumschlagen, haben Mariusz Duda (Gesang, Bass), Piotr Grudzinski (Gitarre), Piotr Kotzieradzki (Schlagzeug) und Michal Tapaj (Keyboards) von Riverside innerhalb von zwei Jahren so mir nichts, dir nichts die Führung im Progressive Dark Rock Bereich übernommen. VOICES IN MY HEAD, bei dieser wiederveröffentlichte EP zeigen sich die „ruhigen“ Polen von ihrer besten Seite. Fans von Anathema, Porcupine Tree, Pink Floyd und wie sie alle heißen oder Musikfreunde, die auf eine knisternde, von einnehmenden Gesängen, psychedelischen, aber gemäßigten Gitarren, begleitenden Drums und tragenden Keyboards/Pianos erzeugte, Spannung und Atmosphäre stehen, können mit Riverside nichts, aber wirklich gar nichts, falsch machen!

VÖ: 19. Mai 2006

Tracklist:
1. Us
2. Acronym Love
3. Dna Ts. Rednum Or F. Raf
4. The Time I Was Daydreaming
5. Stuck Between
6. I Believe (live)
7. Loose Heart (live)
8. Out Of Myself (live)

Band Line-Up:
Mariusz Duda – Gesang, Bass
Piotr Grudziński – Gitarre
Piotr Kotzieradzki – Schlagzeug
Michał Łapaj – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2004 - Out Of Myself
2005 - Second Life Syndrome
2006 - Voices In My Head (Re-Release)
2007 - Rapid Eye Movement
2009 - Anno Domini High Definition
2011 - Memories In My Head (EP)
2013 - Shrine Of New Generation Slaves

SQUEALER-ROCKS Links:

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