Squealer-Rocks.de CD-Review
Astral Doors - Astralism

Genre: Heavy Rock
Review vom: 20.03.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Es hat sich angedeutet: Mit „Of The Son And The Father“ und „Evil Is Forever“ haben die Schweden Astral Doors schon zwei Dampfhämmer vor dem Herrn vorgelegt, und wenn die berühmte dritte Scheibe tatsächlich das „Make it or break it“-Album ist, bleibt festzuhalten: Make It!

Wer als Heavy-Rock-Fan beim Namen Astral Doors nur mit den Schultern zuckt, sollte dies zumindest peinlich berührt tun, das gebietet der Anstand. Denn was die 6 Schweden an old-fashioned Heavy Rock raushauen, ist in Worten wirklich nur schwer zu schildern. Wie bereits bei den Vorgängeralben bewegen sich die Jungs ziemlich genau in der Schnittmenge von Dio und Rainbow mit einer Prise Black Sabbath. Nach wie vor tönt der unglaubliche Shouter Johansson, auch wenn er es nicht gerne liest, wie der junge Ronnie James Dio. Eins hat sich allerdings geändert gegenüber dem Vorgängeralbum: Die Songs sind noch stärker geworden, drücken noch mehr und kratzen hart an der Grenze des perfekten Heavy Rock-Albums. „Evil Is Forever“ war ja nun wirklich alles andere als mau, aber was die Schweden auf „Astralism“ rauszaubern, lässt mich doch einigermaßen sprachlos zurück. Dabei pfeifen die Schweden nach wie vor auf alles, was in den vergangen 20 Jahren trendy gewesen sein mag und konzentrieren sich lieber darauf, es krachen zu lassen. Welchen Song sollen wir auswählen: Den speedigen, tongewordenen Adrenalin-Schub „EVP“? Das beeindruckende, bombastisch schleppende „Israel“? Den tonnenschweren Brecher „Tears From A Titan“? Oder doch „Oliver Twist“, vielleicht der Song mit dem meisten Groove, den die Band bislang verbrochen hat? Eigentlich spielt es keine Rolle, denn auf dem Spielfeld des traditionellen Heavy-Rock gibt es aktuell keine mir bekannte Combo, die Astral Doors das Wasser reichen könnte – Dio himself eingeschlossen, man möge mir die Blasphemie verzeihen. Mit „In Rock We Trust“ gibt es den Nachfolger zu „Time To Rock“ mit Anleihen nicht nur textlicher Natur an Dio’s Meisterwerk „We Rock“. Allein der Gedanke, zu diesem Killer live die Fäuste zu schütteln und den Refrain aus voller Kehle mitzugröhlen hat mehr Rock’n’Roll, als andere Bands auf ein ganzes Album packen können.

Wenn wir denn unbedingt ein Wort der Kritik an „Astralism“ loswerden müssen, dann kann sich dieses nur auf die Produktion beziehen, denn ein bisschen mehr Transparenz würde den 13 Songs wirklich gerecht. Andererseits dürfte es schwierig sein für Transparenz zu sorgen, wenn sich zwei Gitarristen und ein Keyboarder den Arsch abspielen. Insofern wird der Griff zum Kopfhörer dringend empfohlen, denn die ganze Pracht (und Tiefe) der Songs erschließen sich tatsächlich nur auf diesem Weg.

Hört sich alles sehr euphorisch an? Gut so! “Astralism” habe ich wirklich mit großen Erwartungen in den Player geschoben, aber die Schweden-Männer eröffnen mit dieser Hammer-Scheibe den Kampf um das Album des Jahres frühzeitig – und setzen eine Marke, die sich gewaschen hat. Großartig!


Tracklist:
01. EVP
02. Black Rain
03. London Caves
04. From Satan With Love
05. Fire In Our House
06. Israel
07. Raiders Of The Ark
08. Tears From A Titan
09. Oliver Twist
10. Vendetta
11. The Green Mile
12. In Rock We Trust
13. Apocalypse Revealed

Lineup:
Patrik Johansson (v)
Martin Haglund (g)
Joachim Nordlund (g)
Joakim Roberg (o)
Johan Lindstedt (d)

DISCOGRAPHY:

2003 - Of The Son And The Father
2005 - Evil Is Forever
2005 - Raiders Of The Ark (EP)
2006 - Astralism
2007 - New Revelation
2010 - Requiem Of Time
2010 - Testament Of Rock - The Best Of Astral Doors
2014 - Notes from the Shadows

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Astral Doors - Testament Of Rock - The Best Of Astral Doors (CD-Review)
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Nils Patrik Johansson von Astral Doors (Interview)
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