Squealer-Rocks.de CD-Review
A Little Bitter - The Blood

Genre: Heavy Rock
Review vom: 10.11.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



1:0 gegen England... 3:2 gegen Spanien... die IRA erklärt den bewaffneten Konflikt für beendet... Nordirland, ein Land im kollektiven Aufschwung und im allmählichen Antreiben der wichtigen Dinge im Leben. Dass sich diese neue Erscheinung auch auf unsere liebe Stromgitarrenmusik übertragen lässt, zeigen jetzt A Little Bitter, die uns nach drei EPs mit je drei Songs nun einen Querschnitt ihrer drei Bandjahre präsentieren. Ja, auf THE BLOOD wird gerockt, aber so richtig!

Ein fetter Gitarren-Groove, ein den Mittelpunkt zwischen klassischem Heavy/Hard Rock und knackigem Heavy Metal à la Iron Maiden oder Judas Priest markierender Sound und leichte punkig angehauchte Alternative/Grunge Einstreicher... Was sich anhört wie eine Utopie aus den letzten 30 Jahren der Rockgeschichte, ist auf THE BLOOD der wahrgewordene feuchte Traum von alten Jugendlieben! Wer verbindet schon einen dröhnenden Queens Of The Stone Age Einstieg mit prägenden und binnen weniger Sekunden an jede einzelne Körperzelle herankommende Metal-Vibes, modern verarbeitetem Rockcharme und einem typischen AC/DC Solo (siehe „Martyr“)? Und wer lässt darauf im Anschluss einen hundertprozentig radiotauglichen, gitarrenbetonten Smasher vom Stapel (siehe „Someday“)? Ja, und wer vergräbt danach noch ungeschliffene Iron Maiden’sche Killerriffs zu THE NUMBER OF THE BEAST Zeiten im zeitgemäßen und auf Pointe setzenden Metal (siehe „Punish“)?

Hinter dem „wer“ verbergen sich der brillante Sänger/Gitarrist Jonny Armstrong, der Basser Seamy Donnelly und Schlagwerker Anthony „Keg“ Campbell, die zusammen diesen brandheißen, im Heavy Rock verwurzelten Cocktail gebraut haben. Erstgenannter nennt übrigens ein Gesangsorgan sein Eigen, das neben einer unfehlbaren Performance, die ein untrennbares Gemisch mit der Instrumentierung hervorruft, auch diverse sympathische Ecken und Kanten besitzt.

Das lockere „Angel“ hätte sich mit Sicherheit auch auf Paul Stanley's schmuckem LIVE TO WIN gut gemacht, während die „Heldenverehrung“ „Jebus“ geradezu eine Fahrt auf dem Highway proklamiert. Beim fetzigen „Further I Crawl“ können dann AC/DC und die Rolling Stones endgültig die Betten im Altersheim beziehen! Einzig gegen Ende geht dem Trio mit den äußerst beliebigen und vom Restmaterial sehr stark abfallenden Nummern „Are You“ und „Over“ ein wenig die Luft für die ganz große Höhe aus... but who cares?

Fazit: Produzent Neal Calderwood und A Little Bitter ist mit THE BLOOD tatsächlich das sich, durch die ausgezeichneten EPs, abzeichnende Killeralbum gelungen. Wer vor dem kommenden Weihnachtsstress noch ganz gemütlich abrocken will, wird THE BLOOD, das, angefangen bei den späten Siebzigern, jedes rockige Jahrzehnt in irgendeiner Form unterbringt, lieben, ehren und anbeten. Im Namen des Rockers und des Metallers und der heiligen Gitarre – Amen!


Tracklist:
1. Presence
2. Martyr
3. Someday
4. Punish
5. Nothing
6. Further I Crawl
7. Angel
8. Constantly Raining
9. Jebus
10. Are You
11. Over

Anspieltipps: Martyr, Punish, Further I Crawl, Angel

Band Line-Up:
Jonny Armstrong - Gesang, Gitarre
Seamy Donnelly - Bass, Gesang
Anthony "Keg" Campbell - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2004 - A Little Bitter (EP)
2005 - Misconstrued (EP)
2005 - Nothing (EP)
2006 - The Blood

SQUEALER-ROCKS Links:

A Little Bitter - Nothing (EP) (CD-Review)
A Little Bitter - The Blood (CD-Review)

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