Squealer-Rocks.de CD-Review
Jon Oliva's Pain - Maniacal Renderings

Genre: Heavy Metal
Review vom: 30.08.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: AFM



Schwafeln wir nicht lange rum; klären wir sofort zu Beginn die Kernfrage, die sich jeder Banger bei jeder neuen Veröffentlichung von Jon Oliva stellt:
schafft es das vollschlanke Metal Urgestein, nochmal an die frühen Meisterwerke von Savatage anzuknüpfen?
Natürlich ist "Maniacal Renderings“ kein zweites "Gutter Ballet“,“Sirens“, "Streets“ oder gar "Hall of the Mountain King“ geworden.

Nun, bis hierher dürfte sich die Enttäuschung in Grenzen halten, denn damit war nicht ernsthaft zu rechnen. Geniestreiche heissen schliesslich deswegen so, weil man sie nicht beliebig oft wiederholen kann.

Nun aber die frohe Botschaft: dieses Album kommt den genannten Göttergaben näher als alles andere, was Mr. Oliva – egal ob Solo oder mit Savatage - in den letzten 15 Jahren veröffentlicht hat, denn es vereint alle Stärken von damals, ohne als Abklatsch daher zu kommen.

Bereits der Opener zwingt jeden Metaller ehrfürchtig auf die Knie. Ja, Leute – dieser Song ist defintiv der 2. Teil von "Hall of the Mountain King“.
In dieselbe Kerbe schlägt der Titelsong, der jedoch durch einige proggige Einsprengsel noch einen zusätzlichen Aspekt bekommt und so zur Mini Oper mutiert.

Spätestens hier wird klar, welch tolle Band der Meister um sich geschart hat. Die Klampfen klingen aggressiv, fett, irgendwie wie früher, aber doch modern.
Auch seine Entscheidung, einen zusätzlichen Keyboarder ins Boot zu holen, erweist sich als goldrichtig. Schliesslich bringt ein hauptberuflicher Tastenquäler einen Haufen neue Ideen mit ein. Ausserdem macht die so möglich gewordene stärkere Fokussierung auf den Gesang deutlich, wie sehr sich Jon in diesem Bereich wieder verbessert hat.

Apropos Keyboard: neben Riffmonstern gibt es natürlich auch ordentlich Hinweise in Richtung Gossenballett, mit den entsprechenden Gänsehaut Passagen. Bei "The Answer“ wiederum nehmen wir uns alle in den Arm und denken an "Believe“.

Bei aller Freude über die vielen, längst nicht mehr für möglich gehaltenen, Querverweise an die glorreiche Vergangenheit sollen allerdings auch nicht die zahlreichen neuen Elemente unerwähnt bleiben.
Abgedrehte Nummern wie "Playing God“ oder das epische "End Times“ bieten ungewohnte Kost, die irgendwo zwischen Prog Metal und psychedelischem Seventies - Rock a la Alice Cooper liegt.
"Push it to the limit“ dagegen ist eine thrashige Double Bass Granate, die uns mal so zwischendurch ordentlich die Fresse poliert.

Bleibt noch zu sagen, dass die Produktion extrem roh gehalten ist, was - vor allem im Schlagzeug Bereich – für ein echtes Live Feeling sorgt.

Schwafeln wir also nicht lange rum: der Mountain King ist zurück!
Wir wissen alle, was wir nun zu tun haben…

Tracklist:
1. Through the Eyes of the King
2. Maniacal Renderings
3. The Evil beside you
4. Time to die
5. The Answer
6. Push it to the Limit
7. Playing God
8. Timeless Flight
9. Holes
10. End Times
11. Pray for you now

Line up:
Jon Oliva – Vocals, Keyboards
John Zahner – Keyboards
Shane French – Guitars
Matt LaPorte – Guitars
Kevin Rothney – Bass
Chris Kinder – Drums

DISCOGRAPHY:

2004 - 'Tage Mahal
2006 - Straight Jacket Memoirs (EP)
2006 - Maniacal Renderings
2008 - Global Warning
2010 - Festival

SQUEALER-ROCKS Links:

Jon Oliva's Pain - 'Tage Mahal (CD-Review)
Jon Oliva's Pain - Maniacal Renderings (CD-Review)
Jon Oliva's Pain - Festival (CD-Review)

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