Squealer-Rocks.de CD-Review
Stormrider - Shipwrecked

Genre: Metal
Review vom: 02.08.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Satte anderthalb Jahre hat diese Scheibe nun schon auf dem Buckel und durchlebte eine wahre Metal – Odyssee, bis sie nun endlich das Licht der Kutten - und Leder tragenden Öffentlichkeit erblicken darf.
Gestaltete sich zunächst die Suche nach einem geeigneten und fairen Label schwieriger als angenommen, musste der Release aufgrund rechtlicher Unklarheiten das Cover betreffend (welches ein Gemälde des russischen Künstlers Alexander Orlovski aus dem Jahr 1809 zeigt) nochmals nach hinten verschoben werden. Nun sind alle Hürden genommen und der erste Longplayer der Ruhrpott Truppe liegt uns in einem tollen Klappcover, mit Hochglanz Booklet und dem erwähnten Motiv aus dem Museum in St. Petersburg vor.

Doch mit Verlaub: Nach dem ersten Hören interessiert sich kein Schwein mehr für das Cover, weil das Teil für die nächsten Wochen keine Hülle mehr benötigt, da es die Schublade des CD Players sowieso nicht mehr verlässt.

Stormrider machen Metal. Kein True, Melodic, Bombast oder sonstwas. Einfach nur Metal – und zwar in seiner ursprünglichsten Form. Es gibt hier keine Hochgeschwindigkeitszüge mit Kindermelodien oder kitschige Schunkelnummern, die so "metallisch“ sind, dass selbst der spießige Nachbar sie mitschmettert.
Die Harmonien, die uns auf der eisenhaltigen Seefahrt begleiten sind voll von epischer Schönheit und Wut.
Um die Sache ein bisschen verständlicher zu machen, nenne ich als Orientierungshilfen mal Omen und alte Iced Earth – in diese Ecke gehen Stormrider stilistisch in etwa.

Besonders der sehr intensive und ungewöhnliche (achtet mal auf die Art, mit welcher Besessenheit Sänger Stefan einige Worte betont) Gesang lässt in ruhigen Momenten des öfteren an Matt Barlow denken.
Das Tempo des Albums wird wunderbar variiert, so dass nicht einmal die Spur von Eintönigkeit aufkommt. Es reichen einige wenige Beispiele:
So walzt sich "Castle Walls“ mit einem tonnenschweren Riff durch die metallische See, überzeugt mit einem Wahsinnsrefrain, kriegt im 2. Abschnitt noch die Kurve und verwandelt sich in eine flotte Abgehnummer.
Noch mehr Pluspunkte beim Thema Abwechslung kann jedoch "Sails on Fire“ sammeln. Melancholische Parts wechseln sich mit an Dramatik kaum zu überbietenden Gitarrenduellen ab.
Der Titel ist Programm bei der schnellsten Nummer des Outputs: "Let Metal reign“. Nach diesem Song ist man erstmal fix und fertig. So eine Intensität und Härte habe ich das letzte Mal vor 20 Jahren bei Exciter’s "Violence and Force“ erlebt.
Zum stählernen Abschluss gibt’s noch eine Ballade die, wir reden hier ja von Metal, selbstredend völlig kitschfrei daher kommt und schlicht "erhaben“ zu nennen ist.

Je nach persönlichem Geschmack bewegen sich alle Songs zwischen 90 und 100%. Ausfälle oder Durchschnittliches gibt es nicht zu vermelden.
Die Produktion ist trotz leichter Schwächen absolut in Ordnung, und jeder – wirklich jeder – der auf Metal der alten Schule ohne Kitsch und Bombast steht, sollte sich dieses Stück Ehrlichkeit in einer trendverseuchten Szene für lächerliche 10 Euro schnellstens besorgen; bevor es sich die Direktoren vom Museum in Russland nochmal anders überlegen.

Tracklist:
1. Die or Prevail
2. Break the Chains
3. Castle Walls
4. Eagles Eyes
5. Let Metal Reign
6. Sails on Fire
7. Shipwrecked
8. Never surrender
9. Stormrider
10 Peace at Last

Line up:
Stefan “The Axeman” Hebes – Vocals
Ingo “Blutwurz” Rieger - Guitar
Jan “K – Man” Gerbracht – Guitar
Daniel „Stygma“ Woyke – Bass
Stefan „Pecker“ Lange – Drums

DISCOGRAPHY:

2003 - Vengeance (EP)
2005 - Shipwrecked


SQUEALER-ROCKS Links:

Stormrider - Shipwrecked (CD-Review)
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