Squealer-Rocks.de CD-Review
Dio - Master Of The Moon

Genre: Hard Rock
Review vom: 03.10.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bringen wir's mal auf den Punkt: Neben AC/DC ist DIO so ziemlich das langweiligste, was die harte Rockszene zu bieten hat - oder das geilste, je nach Standpunkt. Fakt ist: Mit "Master Of The Moon" bietet der kleine Mann mit der großen Stimme bewährte Kost.

Einige Reviews zu Dio's neuem Werk "Master Of The Moon" fielen ja sehr zurückhaltend aus - was ich nur bedingt nachvollziehen kann. Okay, Up-Tempo-Nummern sind Mangelware und dass nahezu die gesamte Scheibe aus Midtempo-Nummern oder schleppenden Grooves besteht kann man kritisieren - oder, wie ich, begrüßen. Ist das nicht der Stoff, aus dem Rainbow-Träume sind?

Anyway: "Master Of The Moon" bietet bewährten Dio-Stoff, nicht mehr und schon gar nicht weniger. Allerdings muss eins mal festgehalten werden an dieser Stelle: Was Mr. Ronnie James, der ja schon Rock-Geschichte geschrieben hat als viele von uns noch die Pampers zu Vadder Abraham bepupsten, auch heutzutage stimmlich abliefert, ist schlicht unfassbar! "It's the singer, not the song" - das gilt für Joe Cocker genauso wie für Ronnie James Dio.

Kommen wir zur neuen Scheibe und würdigen auch die Begleitmusiker verdientermaßen - schließlich sind Klampfer Craig Goldy oder der nach vielem hin und her zur Band gestoßene Ex-Dokken-Basser Rudy Sarzo keine No-Name-Studiomucker! Und so kommt es denn wie erwartet: "Master Of The Moon" bietet bewährten Dio-Stoff, der natürlich All-Time-Classics wie "Holy Diver" nicht das Wasser reichen kann, aber dennoch für jeden Fan des riff-basierten Hardrocks ein Pflichtkauf ist. Die Scheibe groovt, rockt, kommt atmosphärisch überraschend düster daher und erschließt sich erst nach einigen Durchläufen. Simon Wright am Schlagzeug, der ja auch bei Angus Young & Co schon die Felle gedroschen hat, scheint bei "The End Of The World" vehement einen AC/DC-Riff gefordert zu haben, und die Key-Einsätze beim überlangen "The Eyes" kann man mögen oder zum Kotzen finden - ungewöhnlich sind sie allemal. Ansonsten beweist Ronnie James Dio erneut, dass er weiß, wie ein guter Riff zu klingen hat, und mit Goldy hat er einen Gitarristen, der ihn mit dem nötigen Groove raushaut. Dio's überragende Stimme schwebt sowieso über jedem Ton - es gibt wahrlich nur wenige Bands, bei denen der Sänger den Sound dermaßen prägt.

Fazit: Ich mag "Master Of The Moon", weil ich ohnehin auf Black Sabbath, Rainbow und Dio stehe. Falls es euch genau so geht - satisfaction guaranteed! Wie bereits eingangs erwähnt gibt es nur wenige Künstler, deren Sound so vorhersehbar ist wie Dio - aber kann es wirklich "des Guten zu viel" geben? Ich denke nicht!


Tracklist:
01. One More For The Road
02. Master Of The Moon
03. The End Of The World
04. Shivers
05. The Man Who Would Be King
06. The Eyes
07. Living The Lie
08. I Am
09. Death By Love
10. In My Dreams

Anspieltipps: The End Of The World, Shivers, The Man Who Would Be King, The Eyes

Line-Up:
Ronnie James Dio - Gesang
Craig Goldie - Gitarre
Rudy Sarzo - Bass
Scott Warren - Keyboard
Simon Wright - Drums

DISCOGRAPHY:

1983 - Holy Diver
1984 - The Last in Line
1985 - Sacred Heart
1986 - Intermission
1987 - Dream Evil
1990 - Lock up the Wolves
1992 - Diammonds: The Best of Dio
1994 - Strange Highways
1996 - Angry Machines
1998 - Inferno: The Last in Live
2000 - Magica
2000 - The Very Best of Dio
2002 - Killing the Dragon
2003 - Stand Up and Shout: The Dio Anthology
2004 - Master of the Moon
2005 - Evil or Divine
2006 - Holy Diver Live (CD)
2006 - Holy Diver Live (DVD)
2010 - At Donington UK: Live 1983 & 1987
2013 - Magica (2-CD-Deluxe Edition)


SQUEALER-ROCKS Links:

Dio - Angry Machines & Last In Live (CD-Review)
Dio - Holy Diver Live (CD-Review)
Dio - Master Of The Moon (CD-Review)
Dio - At Donington UK: Live 1983 & 1987 (CD-Review)
Dio - Magica (Deluxe Edition) (CD-Review)

Dio - Holy Diver Live (DVD-Review)
Dio - Finding The Sacred Heart Live In Philly (DVD-Review)

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