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Squealer-Rocks.de Filmkritik

R.E.D.

Genre: Agenten-Thriller / Komödie
Land: USA
FSK: ab 12
Länge: 111 Minuten
Kinostart: 28.10.2010
Regie: Robert Schwentke
Darsteller: Bruce Willis, Morgan Freeman, John Malkovich, Helen Mirren, Brian Cox, Mary Louise Parker u. a.
Redakteur: Maddin

Die Handlung:

Ex - CIA Agent Frank Moses (Bruce Willis) ist im Ruhestand und lebt ein langweiliges Rentnerdasein. Lediglich die Telefonate mit der Sachbearbeiterin seiner Pensionskasse (Mary Louise Parker) erhellen seinen tristen Alltag. Als er schliesslich in seinem Haus von einem Killerkommando seines ehemaligen Arbeitgebers heimgesucht wird, ergreift Moses die Flucht nach vorne.

Er schnappt sich seine Telefon – Romanze und sucht Hilfe bei seinen einstigen Kollegen. Der mittlerweile im Altersheim lebende Joe Matheson (Morgan Freeman), der paranoide, LSD geschädigte Marvin Boggs (John Malkovich), die eiskalte Victoria (Helen Mirren) sowie sein einstiger Feind, der KGB Mann Ivan (Brian Cox) unterstützen ihn bei der Suche nach den Gründen für den Anschlag und decken ein Komplott auf, das bis in höchste Regierungskreise reicht...

Squealer – Rocks meint:

Die Handlung basiert auf der Vorlage eines Comics von Warren Ellis. Das sollte man vorher wissen, damit man wegen der teilweise überzogenen Charaktere und Ereignisse nicht allzu sehr geschockt ist. Ansonsten ist der Plot eher Nebensache, denn angesichts der grandiosen Riege an wunderbar aufspielenden Altstars, sowie der perfekten handwerklichen Umsetzung in punkto Regie und Kamera würde selbst eine realistische Geschichte verblassen.

Dem Deutschen Robert Schwentke ist eine tolle, mitunter sogar richtig spanennde Action - Komödie gelungen, die herrlich durchgeknallt, aber niemals zu überdreht und albern wirkt. Frei nach dem alten Musiker – Motto „It's the Singer Not the Song“ sind es hier in erster Linie die Schauspieler, die den Streifen absolut sehenswert machen.

Kommt Mr. Obercool Bruce Willis wie immer, eben obercool, wenn auch mit einer netten Portion Selbstironie daher, so sind es seine Kollegen, die den Charme des Films tragen. Der verschmitzte Morgan Freeman und der gerissene Brian Cox sind absolute Sympathieträger, während Helen Mirren in Ballkleid und Kampfstiefeln, dauerfeuernd mit eiskalter Miene am MG, eine echtes Leinwand – Ereignis ist. Auch die zweite weibliche Hauptrolle ist mit Mary Louise Parker perfekt besetzt; diese Frau hat ein unglaublich komödiantisches Talent.

Der Hit ist jedoch John Malkovich als Ex- Agent und Waffennarr mit Verfolgungswahn. Es ist kaum zu glauben, wie komisch dieser grandiose Mime sein kann. Seine Darstellung ist das Lustigste, was ich seit Langem auf der Leinwand erleben durfte. Alleine sein irrer Blick bringt einen noch stundenlang nach dem Kinobesuch zum Lachen.

Abgerundet wird die Parade der ganz Großen durch eine fantastische Regie, die teilweise unaufgeregt, dann wieder höchst modern und immer mit einem Augenzwinkern durch die Geschichte führt, bei der Logik ein Fremdwort ist. Die Kamera von Florian Ballhaus (Sohn des legendären Michael Balhaus) ist die Kirsche auf der Torte und bietet die alte Schule mit großen Bildern und ohne wackelige, hektische und trendige Spielereien.

R.E.D. Ist eine der besten Action - Komödien der letzten Jahre. Es gibt keine flachen Gags am Fliessband, keine billigen Schenkelklopfer. Dafür macht sich eine - trotz der aberwitzigen Handlung – beinahe subtile Grundstimung breit, die den Zuschauer fast durchgehend grinsen lässt. Und das, das ist wahre Filmkunst.

Lange, sehr lange, habe ich mich mich nicht mehr so amüsiert. Unbedingt ansehen!